Ganzer Strassenabschnitt bricht einfach weg
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Nach Unwettern in Norditalien:Ganzer Strassenabschnitt rutscht einfach weg

Mann (†57) von Baum erschlagen
Starke Windböen bedrohen Kalabrien

Heftige Regenfälle haben in Italien für Überschwemmungen gesorgt. Weiterhin gilt die höchste Alarmstufe. Kalabrien kämpft derweil mit starken Windböen: Ein Mann wurde von einem umstürzenden Baum getötet.
Publiziert: 20.05.2023 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2023 um 18:24 Uhr

Die norditalienische Region Emilia-Romagna kommt nach den teils dramatischen Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle noch immer nicht zur Ruhe. Es gibt keine Entwarnung, in einigen Gebieten der Region an der Adriaküste gilt weiterhin die höchste Alarmstufe rot, wie der italienische Zivilschutz am späten Freitagabend mitteilte.

Unterdessen sind auch andere italienische Regionen von Unwettern betroffen. Die Region Kalabrien im Süden des Mittelmeerlandes hat insbesondere mit starkem Wind zu kämpfen. In der Stadt Reggio Calabria wurde ein 57-jähriger Mann von einem umgefallenen Baum erschlagen, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch auf Sizilien rückten Feuerwehrleute nach eigenen Angaben zu rund 100 Einsätzen aus – meist um instabile Bäume nach starken Windböen zu sichern oder Wasserschäden zu beheben.

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Helikopterbesatzung sollte Stromleitungen inspizieren

In der von den schweren Unwettern und Überschwemmungen betroffenen italienischen Provinz Ravenna ist ein Helikopter abgestürzt. Darin sassen vier Menschen – einer von ihnen wurde verletzt, die anderen drei blieben unverletzt, wie die italienische Feuerwehr am Samstag mitteilte.

Rund 15'000 Menschen mussten wegen der Überschwemmungen in Sicherheit gebracht werden.
Foto: keystone-sda.ch
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Zu dem Absturz in der Gemeinde Lugo sei es gekommen, als die Besatzung im Einsatz war, um durch Unwetter beschädigte Stromleitungen zu inspizieren, wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos meldeten. Die Menschen wurden demnach mit einem Rettungshelikopter in nahe gelegene Spitäler gebracht.

Tausende Menschen müssen evakuiert werden
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Mehr als 3000 Einsätze für die Feuerwehr

Mindestens 14 Menschen sind durch die Überschwemmungen in dieser Woche ums Leben gekommen und rund 15'000 Menschen mussten evakuiert werden, meldete die Nachrichtenagentur Ansa. Das Hochwasser und die vielen Erdrutsche machen den betroffenen Gebieten weiter zu schaffen. In einigen Gegenden zieht sich das Wasser langsam zurück – Hunderte Rettungskräfte und Freiwillige sind nun im Einsatz, um die Strassen vom Schlamm zu befreien.

Bei den Aufräumarbeiten offenbaren sich immer schwerere Schäden. Die Schäden durch das Unwetter und Erdrutsche beliefen sich auf einige Milliarden Euro, sagte die Vize-Präsidentin der Emilia-Romagna, Irene Priolo, am Samstag vor Journalisten. An manchen Orten müsse man das «Strassennetz komplett neu aufbauen».

Die Zahl der Gemeinden, die in den vergangenen Tagen von den Schäden durch die Unwetter betroffen waren und sind, nähere sich nun der 100. Seit Beginn der heftigen Unwetter rückte die italienische Feuerwehr zu mehr als 3000 Einsätzen aus, an denen rund 1000 Feuerwehrleute beteiligt waren. Die meisten Einsätze liefen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Ravenna sowie Forlì-Cesena.

Meloni reist frühzeitig aus Japan ab

Die Sorge ist nun erneut gross vor dem neuen Regen, der am Wochenende erwartet wird. Vor allem in der Provinz rund um die Stadt Ravenna spitzte sich die Lage bereits am Freitag wieder zu. Es traten erneut Flüsse über die Ufer. Vor allem Erdrutsche, von denen die Gebiete heimgesucht werden, erweisen sich aktuell als grosse Gefahr. Mehrere Gemeinden kämpften zudem mit Problemen bei der Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung.

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Italiens Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant unterdessen am Dienstag eine Kabinettssitzung, um Hilfsmassnahmen für die betroffenen Gebiete zu beschliessen. Derweil weilt sich noch in Japan am G7-Gipfel, plant jedoch diesen früher als angedacht zu verlassen. «Mein Gewissen verlangt von mir, zurückzukehren», sagte sie. Sie bedankte sich bei allen Einsatzkräften, freiwilligen Helfern sowie politischen Verantwortlichen, die unter Hochdruck arbeiten.

«Ich kann in einer so schwierigen Zeit nicht länger von Italien fernbleiben: Ich muss persönlich arbeiten, um die notwendigen Antworten zu geben.» Italienischen Medienberichten zufolge will Meloni bereits im Laufe des Sonntags das betroffene Gebiet besuchen, um sich dort einen eigenen Eindruck zu machen. (SDA/jmh/man)

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