Mutter kriegt 2,2 Mio Euro Entschädigung
Italienische Mafiosi lösten Bub in Säure auf

Giuseppe Di Matteo wurde 1996 in Italien ermordet und seine Leiche in Säure aufgelöst. Nun hat die Mutter endlich eine Entschädigung zugesprochen bekommen.
Publiziert: 23.07.2018 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:31 Uhr

Sechs Mafiosi hatten am 23. November 1993 den damals elfjährigen Giuseppe Di Matteo in Italien entführt. Sie hielten den Sohn eines abtrünnigen Mafiosos zwei Jahre und drei Monate lang gefangen. Denn Santino Di Matteo hatte sich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen.

Als Giuseppes Vater seine belastenden Aussagen nicht zurückzog, wurde sein Kind vom Cosa-Nostra-Boss Giovanni Brusca erdrosselt. Den Körper des Jungen lösten die Täter in einem Bottich mit Säure auf. 

400 Polizisten bei Verhaftung dabei

Am 20. Mai 1996 umzingelten 400 Polizisten das Haus in der Provinz Agrigent, in dem Giovanni Brusca sich mit seiner Familie versteckt hielt, und verhafteten ihn. 

Giuseppe di Matteo wurde 1996 von einer Mafia-Gruppe ermordet und seine Leiche in Säure aufgelöst.
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Die Mafiosi waren wegen des Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der grausame Tod des Kindes schockierte die italienische Öffentlichkeit.

«Ich werde keinem verzeihen»

Nun haben Giuseppes Mutter, Francesca Castellese, und Giuseppes Bruder Nicola eine Entschädigung in Höhe von 2,2 Millionen Euro zugesprochen bekommen. Das beschloss ein Gericht in Palermo, berichteten italienische Medien. Die Frau erklärte kürzlich, sie könne den Mördern ihres Sohnes nicht verzeihen. «Ich werde keinem der Mörder meines Sohnes verzeihen. Diese Personen haben mein Kind entführt, gefoltert und es nach seinem Tod geschändet. Ich hoffe, dass alle Schuldigen ewig hinter Gittern bleiben», sagte Castellese. (SDA/man) 

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