MS-23 soll Raumfahrer nach Defekt an anderer Kapsel zur Erde zurückbringen
Sojus-Ersatzkapsel an ISS angedockt

Ein unbemanntes russisches Raumschiff hat die Internationale Raumstation ISS erreicht, von der es drei Raumfahrer zur Erde zurückholen soll. In der Raumfahrt kooperieren die Russen und Amerikaner weiterhin – trotz des Krieges in der Ukraine.
Publiziert: 26.02.2023 um 04:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2023 um 14:06 Uhr

Als Ersatz für eine beschädigte Raumfähre an der Internationalen Raumstation hat eine unbemannte Sojus-Kapsel an der ISS angedockt. Nachdem die Sojus MS-23 am Freitag vom russischen Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet war, kam sie am Sonntag an der Raumstation an, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Die Kapsel hatte rund 430 Kilogramm Material für die Besatzung an Bord, darunter medizinische Geräte und Ausrüstung für wissenschaftliche Experimente.

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Die ungewöhnliche Mission war nötig geworden, weil die bereits zuvor an der ISS angedockte Fähre MS-22 ein Leck hat – wohl verursacht von einem Mikrometeoriten. Die austretende Flüssigkeit am Kühlsystem liess die Rückkehr von zwei Russen und einem US-Amerikaner zur Erde riskant erscheinen. Geplant ist nun, dass die Kosmonauten Sergej Prokopjew (48) und Dmitri Petelin (39) sowie Nasa-Astronaut Frank Rubio (47), die im September mit der MS-22 zur ISS gekommen waren, voraussichtlich im Herbst mit der MS-23 zur Erde zurückkehren sollen. Die beschädigte MS-22-Kapsel wiederum könnte in der Zwischenzeit unbemannt von der ISS zurückfliegen.

Insgesamt sieben Astronauten an Bord der ISS

Neben den von der halbjährigen Verlängerung ihrer Mission betroffenen drei Besatzungsmitgliedern befinden sich noch vier weitere Menschen an Bord der ISS: die Russin Anna Kikina (38), die US-Astronautin Nicole Mann (45) und ihr Landsmann Josh Cassada (49) sowie der Japaner Koichi Wakata (59). Sie waren im Rahmen der Crew-5-Mission im Oktober an Bord einer Raumkapsel des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Multimilliardär Elon Musk ins All geflogen.

Russlands Missionskontrollzentrum Roskosmos nahe Moskau: Live-Übertragung des Starts der Sojus-Trägerrakete mit dem unbemannten Raumschiff M-23.
Foto: DUKAS
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In einigen Tagen sollen die vier Teilnehmer der darauffolgenden Crew-6-Mission - zwei US-Bürger, ein Emirati und ein Russe - hinzukommen. Sie sollen ebenfalls mit einer SpaceX-Kapsel eintreffen, die am Montag im US-Bundesstaat Florida starten soll. Nach einer mehrtägigen Übergabe sollen die Crew-5-Astronauten dann zur Erde zurückkehren.

Ukraine-Spannungen

Bei der Raumstation rund 400 Kilometer über der Erde arbeiten Russland und die USA zwar seit mehr als 20 Jahren eng zusammen, das Verhältnis ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor rund einem Jahr aber in eine schwere Krise geraten. Im Weltall kooperieren beide Länder nach wie vor, allerdings traten auch hier bereits gewisse Spannungen auf – ausgelöst durch den Ukraine-Konflikt. (SDA/AFP/kes)

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