Mitarbeiter verlieren Job wegen Cannabis-Konsums
Kiffen wird zum No-Go im Weissen Haus

Strenge Regeln im Weissen Haus: Wer sich in der Vergangenheit gerne mal einen Joint reingezogen hat, muss weg. Oder kriegt den Job im Präsidenten-Anwesen erst gar nicht.
Publiziert: 20.03.2021 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2021 um 12:14 Uhr

Als Mitarbeiter des Weissen Hauses kiffen, Haschisch rauchen, Marihuana reinziehen, Cannabis reinpfeifen, genüsslich einen dampfen. Die Wunschvorstellung für alle Gras-Liebhaber.

Doch weil einige Angestellte des Präsidentenpalastes dies in der Vergangenheit praktizierten, sollen sie nun rausgeschmissen worden sein. Dies berichtet das Portal «The Daily Beast».

Für die einstigen Kiffer unter den Mitarbeitern des Weissen Hauses soll es zunächst geheissen haben, dass das alles easy sei – und der ehemalige Gras-Konsum nicht schlimm wäre. Die Freude war gross. Endlich Lockerheit unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden (78).

Mal einen Joint geraucht in der Vergangenheit? Alles easy, dachten sich die Kiffer unter den Mitarbeitern des Weissen Hauses zunächst (Symbolbild).
Foto: imago/Panthermedia
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Und für Job-Aspiranten soll Kiffen in der Freizeit kein sofortiges Ausschlusskriterium im Bewerbungsverfahren für angehende Angestellte sein. Dafür gab es zunächst einige Hinweise.

Kiffer und Ex-Kiffer müssen weg

Doch dann die bittere Trendwende für alle Joint-Geniesser: Dutzende junge Angestellte wurden aufgefordert zu gehen – oder wurden direkt suspendiert.

Die neue Regel habe sogar jene Mitarbeiter betroffen, die nur in einem der 14 Staaten konsumierten, in denen Cannabis legal ist. Gemäss Informationen des Portals sollen gewisse Mitarbeiter auf einem offiziellen Dokument angegeben haben, dass sie auch schon mal zum Joint gegriffen hätten. Das Dokument soll prüfen, ob ein Angestellter geeignet ist für den Dienst im Präsidentensitz.

«Ich wurde gebeten, zu kündigen»

Jene, die den Cannabis-Konsum gestanden, wurden deswegen auf Probe gesetzt oder gar rausgeschmissen. Ein ehemaliger Angestellter, der von der Regel betroffen war, erzählt dem «Daily Beast»: «Es gab Einzelgespräche mit einzelnen betroffenen Mitarbeitern – oder besser gesagt, Ex-Mitarbeitern. Ich wurde gebeten, zu kündigen.»

Eine Erklärung dafür habe es damals nicht gegeben, heisst es weiter vonseiten der Betroffenen. «Die Richtlinien wurden nie erklärt. Und auch die Schwelle dafür, was entschuldbar und was unentschuldbar war, wurde nie erläutert.»

Weisses Haus: Nur fünf hätten wegen Gras-Regel Job verloren

Auf die Enthüllung des Portals reagierte Jen Psaki, Sprecherin des Weissen Hauses, indem sie sagte, dass ein früherer Gras-Konsum kein Ausschlusskriterium beim Bewerbungsverfahren sei. Und: Von den Hunderten Angestellten, die während der Biden-Amtszeit bisher eingestellt wurden, hätten nur fünf als Folge der verschärften Cannabis-Regel ihren Job verloren.

Wie viele den Job wegen Gras erst gar nicht kriegten, sagte die Sprecherin nicht. Auch nicht, wie viele deswegen suspendiert wurden.

In den USA gibt es je nach Behörde unterschiedliche Regeln, was den früheren Cannabis-Konsum betrifft. Wer beim FBI arbeiten möchte, darf sich in den vergangenen drei Jahren kein Gras reingezogen haben. Die NSA schaut nur ein Jahr in die Cannabis-Vergangenheit zurück. (nl)

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