Mit Plüschtier an die Uni
12-Jähriger nimmt Studium in Mexiko auf

Während andere Zwölfjährige die Primarschule beenden, fängt Carlos Antonio Santamaría mit der Uni an. Der Mexikaner will biomedizinische Physik studieren.
Publiziert: 05.08.2018 um 10:48 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2018 um 09:34 Uhr

Mit gerade mal zwölf Jahren tritt der zwölfjährige Mexikaner Carlos Antonio Santamaría eine wissenschaftliche Karriere an: Am Montag wird er als jüngster Student sein Studium der biomedizinischen Physik an der renommierten Autonomen Nationaluniversität Mexiko antreten - mit einem Plüsch-Puma als Begleiter.

«Das Plüschtier nehme ich mit zum Unterricht», sagte Carlos der Nachrichtenagentur AFP. Als «Genie» will sich der Knabe nicht verstanden wissen: Vielmehr sei es sein «Lernhunger«, der ihn im Rekordtempo zur Matur und nun an die Uni geführt habe, sagte er.

Die Eltern des Teenagers hatten lange mit den Behörden kämpfen müssen, um ihren Sohn jetzt schon zur Uni zu schicken. Schliesslich wurde Carlos mit 700 anderen Bewerbern zur Aufnahmeprüfung zugelassen und als einer von rund dreissig Studenten ausgewählt. Als Forscher wolle er sich mit zellenbasierten Heilmethoden befassen, «um Krankheiten zu kurieren», sagte er.

Der 12-jährige Carlos Antonio Santamaria fängt am Montag sein Studium an der Autonomen Nationaluniversität Mexiko an. Mit dabei ist sein Plüschtier.
Foto: AP
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An Schule angefeindet worden

Die Uni-Verwaltung bescheinigte dem Studienanfänger «hohe kognitive Fähigkeiten«. Die Anwesenheit Gleichaltriger an der Uni wird Carlos vielleicht gar nicht so sehr vermissen: Mit Erwachsenen komme er gut zurecht, nur mit anderen Kindern sei sein Verhältnis «ein bisschen schwieriger», sagte er. An seiner bisherigen Schule sei er oft angefeindet worden.

In seiner Freizeit befasst sich Carlos gerne mit klassischer Literatur. «Zuletzt habe ich 'Don Quichotte' und 'Hundert Jahre Einsamkeit' gelesen«, berichtete er.

Auch für die Politik hat der Zwölfjährige schon Ratschläge: Mexiko sei derzeit in einem schlechten Zustand, weil es einen «Mangel an Bildung» gebe, urteilte Carlos. Dem neu gewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador empfiehlt er, «nicht die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen». (SDA)

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