«Das Image von Grossbritannien ist beschädigt»
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CNN-Reporter zu Blick TV:«Das Image von Grossbritannien ist beschädigt»

Mini-Budget führte zu Chaos
Darum scheiterte Liz Truss als Briten-Premierministerin

Kaum im Amt, verkündete Liz Truss eine massive Steuererleichterung. Doch: Wie sollte die finanziert werden? Truss' Pläne lösten in der Finanzwelt ein massives Beben aus.
Publiziert: 20.10.2022 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2022 um 18:14 Uhr

Die britische Premierministerin Liz Truss (47) ist an ihrem ehrgeizigen Plan, massive Steuererleichterungen einzuführen, gescheitert. Vor vier Wochen hatte sie ihr Programm vorgestellt, das sogar in der eigenen konservativen Partei für grosse Kritik sorgte.

Die Steuersenkung sollte zum Ziel haben, die Wirtschaft zu stützen sowie die Reichen zu entlasten. Die Wirtschaft ist nach dem Brexit, der Pandemie und wegen der steigenden Energiepreise auf Talfahrt.

Wegen der mangelnden Gegenfinanzierung – die Steuersenkung wollte sie mit der Erhöhung der Staatsschulden ausgleichen – verlor das britische Pfund deutlich an Wert. Die Notenbank kaufte daher Staatspapiere mit langer Laufzeit ohne Obergrenze, um die britischen Pensionskassen, die aufgrund der Turbuilenten am Rand des Kollaps standen, zu retten.

Liz Truss hatte sich mit ihren geplanten Steuererleichterungen verspekuliert.
Foto: IMAGO/Parsons Media
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Zwei Minister gingen

Als die parteiinterne Kritik zunahm und Truss realisierte, dass sie das Paket kaum durchs Parlament bringen würde, nahm sie die geplante Steuersenkung für Spitzenverdiener wieder zurück und entliess den Finanzminister Kwasi Kwarteng (47). Am Mittwoch verkündete dann Innenministerin Suella Braverman (42) ihren Rücktritt.

Die Steuererleichterungen sollten ursprünglich rund 45 Milliarden Pfund (umgerechnet knapp 50 Milliarden Franken) betragen. Davon wurden 32 Milliarden Pfund wieder gestrichen. Der teure Energiepreisdeckel, mit dem die Ausgaben der Privathaushalte subventioniert werden sollen, blieb im Programm bestehen. (gf)

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