Michelle Carter (22) zu 15 Monaten Haft verdonnert
Sie trieb ihren Freund per SMS in den Suizid – verurteilt!

Die 22-jährige Michelle Carter hatte vor viereinhalb Jahren ihren Freund Conrad (†18) in den Tod getrieben. Das Gericht hat sie nun wegen Todschlags zu 15 Monaten Haft verurteilt.
Publiziert: 07.02.2019 um 18:22 Uhr

Michelle Carter (22) muss nun doch für mindestens 15 Monate ins Gefängnis. Die US-Amerikanerin hatte im Juli 2014 ihren Freund Conrad Roy (†18) in den Suizid getrieben. Im August 2017 wurde sie zu 15 Monaten Knast verurteilt. Weil ihr Anwalt Berufung einlegte, blieb die junge Frau aber frei. Bis jetzt. Das oberste Berufungsgericht von Massachussetts hat nun entschieden: Sie ist des Totschlags schuldig!

Carter und Roy hatten sich mit 17 Jahren kennengelernt. Die beiden Teenager wurden ein Paar. Roy, der nach der Scheidung seiner Eltern und wegen Mobbing in der Schule unter Depressionen litt, vertraute sich mit seinen Suizidgedanken seiner Freundin an. Auch sie selber war depressiv. Bei ihr führte die Krankheit jedoch zu Magersucht.

Mitte Juli 2014 stellte Roy schliesslich sein Auto auf dem Parkplatz eines Supermarktes ab und leitete die Abgase in den Innenraum des Wagens. Doch plötzlich kamen ihm Zweifel, der mittlerweile 18-Jährige verliess das Auto und rief seine Freundin an.

Michelle Carter (22) muss definitiv für 15 Monate ins Gefängnis.
Foto: AP
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«Du musst es einfach tun»

«Steig wieder ein», soll Carter ihm daraufhin am Telefon gesagt haben. Das gab eine Freundin der Angeklagten vor Gericht zu Protokoll. Wie in SMS von Carter nachzulesen ist, feuerte sie ihn zum Selbstmord an. «Es ist Zeit, Baby.» Und weiter: «Du musst es einfach tun, Conrad. Je länger du es aufschiebst, desto mehr wird es an dir nagen. Du bist bereit. Du musst nur den Generator einschalten, und du wirst frei und glücklich sein. Kein Aufschieben mehr. Kein Warten mehr.» Roy starb schliesslich an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung in seinem Pickup-Truck.

Der Richter Scott Kafker erklärte nun seinen Entscheid: «Nachdem sie ihn perfide davon überzeugte, zurück in den Truck zu steigen, nachdem er sich entschieden hatte zu leben, tat sie nichts, um ihm zu helfen. Sie hörte zu, wie er langsam starb.»

Ihr Motiv ist unfassbar niederträchtig: Sie soll sich durch seinen Tod Aufmerksamkeit und Mitleid erhofft haben. (man)

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

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