Michael Cohen erhebt Rassismus-Vorwürfe gegen Donald Trump
«Er hat Schwarze als dumm bezeichnet»

Erneut feuert US-Anwalt Michael Cohen (52) gegen seinen früheren Chef und Präsidenten Donald Trump (72). Der soll Afro-Amerikaner als «dumm» bezeichnet haben.
Publiziert: 03.11.2018 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2018 um 19:34 Uhr
Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen gab in einem Deal mit der Justiz zu, dass er Schweigegelder «im Auftrag von Trump» bezahlt hat.
Foto: AP / Mary Altaffer
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US-Präsident Donald Trump und sein früherer Anwalt Michael Cohen sind sich mittlerweile spinnefeind. In einem Interview mit dem US-Magazin «Vanity Fair» packt Cohen nun aus: In privaten Gesprächen soll sich der US-Präsident rassistisch gegen Schwarze geäussert haben.

So soll Trump nach dem Tod des südafrikanischen Ex-Präsidenten Nelson Mandela (†95) gesagt haben: «Nenn mir ein Land, das von einem Schwarzen regiert wird und kein Drecksloch ist. Oder nenn mir eine Stadt.»

«Schwarze sind zu dumm, mich zu wählen»

Ein ähnliches Gespräch ergab sich offenbar, als Cohen mit Trump vor einigen Jahren durch eine heruntergekommene Nachbarschaft in Chicago fuhr. «Nur Schwarze können so leben», soll der Präsident kommentiert haben.

Während dem Wahlkampf vor zwei Jahren wies der Jurist Trump darauf hin, dass an einer seiner Wahlkampfkundgebungen durchgehend nur Weisse anzutreffen waren. Er habe daraufhin geantwortet: «Das ist, weil Schwarze zu dumm sind, mich zu wählen.»

Eine weitere rassistische Aussage machte er offenbar über den Gewinner der ersten Staffel von «The Apprentice», einer US-Reality-Show, die 2004 ausgestrahlt wurde und bei der Trump mitwirkte. Es könne ja nicht sein, dass ein Schwarzer die Staffel gewonnen habe, zitiert Cohen den damaligen Reality-Star Trump.

Cohen: «Ich hätte den Job kündigen sollen»

Im Nachhinein schäme er sich dafür, seinen Job als Trumps Anwalt nach den rassistischen Bemerkungen nicht gekündigt zu haben, sagte er zum US-Magazin.

Cohens Geständnis setzt Trump unter Druck
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Gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstossen:Cohens Geständnis setzt Trump unter Druck

Michael Cohen war unter anderem Rechtsberater in Trumps Wahlkampfteam. Seit diesem Jahr untersucht das US-Ministerium Cohens Beteiligung an allfälligen Schweigezahlungen. Diese hätten während dem Wahlkampf 2016 verhindern sollen, dass unpassende Berichte über Trump publik würden, die seine Chancen auf die Präsidentschaft mindern könnten. 

Konkret geht es auch um Schweigegeldzahlungen an Ex-Pornosternchen Stormy Daniels, mit der Trump eine Affäre gehabt haben soll. Am 21. August 2018 bekannte sich Cohen vor dem New Yorker Bundesgericht in acht Punkten für schuldig, darunter in zwei Fällen von illegaler Wahlkampffinanzierung und in fünf Fällen von Steuerbetrug. (hah)

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