Mangels Beweisen
Nebenkläger lassen Vorwürfe gegen Strauss-Kahn fallen

Es ist ein gutes Zeichen für den Angeklagten Dominique Strauss-Kahn: Mehrere Nebenkläger haben gestern ihre Anschuldigungen wegen Zuhälterei zurückgezogen. Es fehlten stichhaltige Beweise, argumentieren sie.
Publiziert: 17.02.2015 um 01:46 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:41 Uhr

Kurz vor dem Ende des Zuhälterei-Prozesses gegen den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn haben mehrere Nebenkläger ihre Klagen gegen den 65-Jährigen zurückgezogen. Vor dem Gericht im nordfranzösischen Lille gaben dies gestern der Anwalt mehrerer Prostituierter sowie der Anwalt einer Vereinigung gegen Zuhälterei bekannt. Es gebe nicht genügend Beweise, dass Strauss-Kahn gegen geltendes Recht verstossen habe, lautete die Begründung.

Im Prozess, der am Freitag zu Ende gehen soll, werden Strauss-Kahn und 13 weitere Angeklagte der schweren Zuhälterei beschuldigt. Sie sollen ausschweifende Sexpartys mit Prostituierten unter anderem in Paris, Brüssel und Washington organisiert haben.

Ihm drohen bis 10 Jahre Haft

Der frühere Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF) und einstige Spitzenpolitiker der französischen Sozialisten, Strauss-Kahn, bestritt während des Prozesses nie die Teilnahme an den Sexpartys. Er blieb aber dabei, dass er die Treffen nicht organisiert und nicht gewusst habe, dass es sich bei den Frauen um Prostituierte handelte.

Strauss-Kahn vergangene Woche auf dem Weg zum Gericht.
Foto: Keystone

Straus-Kahn, der im Mai 2011 wegen Vergewaltigungsvorwürfen in New York von seinem Posten als IWF-Chef hatte zurücktreten müssen, drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft und eine Strafzahlung von 1,5 Millionen Euro. Das Plädoyer der Staatsanwaltschaft wird ab Dienstag erwartet. (SDA)

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