Lorenzo Vinciguerra entkam 2014 aus dreijähriger Geiselhaft
Mutmasslicher Entführer des Schweizers auf Philippinen gefasst

Im Jahr 2014 entkam der Schweizer Tierpräparator Lorenzo Vinciguerra auf den Philippinen der Terrorgruppe Abu Sayyaf. 1039 Tage befand er sich in Geiselhaft. Jetzt wurde einer der mutmasslichen Entführer gefasst.
Publiziert: 24.11.2021 um 08:29 Uhr

Dem Schweizer Tierpräparator Lorenzo Vinciguerra gelang 2014 die Flucht aus den Fängen der Terrorgruppe Abu Sayyaf. Fast drei Jahre befand sich Vinciguerra in Geiselhaft. Die Verantwortlichen wurden bislang nicht bestraft – bis jetzt.

Am Dienstag wurde einer der mutmasslichen Entführer des Schweizers gefasst. Das berichtet das philippinische Portal «Benar News». Demnach wurde ein Mann namens Kalmi M.* verhaftet.

Er sei am Dienstag in einem Dorf in der Nähe von Zamboanga City festgenommen worden. Das berichtet der Polizeidirektor der Stadt, Oberst Rexmel Reyes. Er erklärt, dass der Verhaftete auch an Entführungen von Ausländern beteiligt gewesen sei.

2014 entkam der Schweizer Lorenzo Vinciguerra aus der Geiselhaft auf den Philippinen.
Foto: Keystone
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Ex-Geisel Lorenzo Vinciguerra ist zurück
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:Ex-Geisel Lorenzo V. ist zurück

Zweite Geisel überlebte nicht

Darunter auch an der des Schweizers aus Grub SG. Mit Lorenzo Vinciguerra wurde der Niederländer Ewold Horn (†59) entführt. Beide befanden sich im Februar 2012 in Tawi-Tawi, um Vögel zu beobachten. Horn überlebte einen Fluchtversuch im Jahr 2019 nicht.

Verhaftet wurde Kalmi M. nicht wegen Beteiligung an einer Entführung. «Die Operation wurde gegen M. aufgrund eines Haftbefehls durchgeführt, der vom Gericht in Sulu am 19. Juni 2021 wegen illegalen Besitzes von Sprengstoff ausgestellt wurde», sagt Polizeidirektor Reyes.

Der Verhaftete sei an einem Bombenanschlag in der Kathedrale von Jolo im Januar 2019 beteiligt gewesen. Auch sei er an der Entführung von indonesischen Fischern beteiligt gewesen.

Schweizer Taskforce verhandelte erfolglos

Bislang konnten die Entführer, vor denen Vinciguerra dramatisch flüchtete, nicht identifiziert werden. Damals versuchte die Schweiz, mit den Entführern zu verhandeln. Doch die Verhandlungen der Schweizer Taskforce waren knapp drei Jahre erfolglos geblieben. (euc)

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