Video zeigt Explosion bei Beerdigung
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Walkie-Talkies der Hisbollah:Video zeigt Explosion bei Beerdigung

Iran und Hisbollah schicken Droh-SMS an Israelis
«Sie werden sie in der Hölle umarmen»

Raketen, Terror und Tausende Tote. Zwischen der Hisbollah, Hamas und Israel herrscht Krieg. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 06:08 Uhr
01:54 Uhr

Nach Explosionswellen im Libanon: Israel greift Hunderte Hisbollah-Ziele an

Nach den massiven Explosionswellen im Libanon hat Israel laut eigenen Angaben Hunderte Angriffe auf Waffensysteme der Hisbollah-Miliz im Land verübt. Die seit Donnerstagnachmittag erfolgten Luftangriffe trafen «Hunderte von Raketenwerfern», die bereit waren, «sofort für den Beschuss von israelischem Gebiet eingesetzt zu werden», wie es in einer Mitteilung der israelischen Armee hiess. 

Die israelische Armee forderte zudem Bewohner mehrerer Gemeinden und Städte im Norden Israels auf, sich in der Nähe von Luftschutzbunkern aufzuhalten. Zivilisten sollen sich zudem am Wochenende von militärischen Übungsgebieten im Norden fernhalten. Das Militär werde dort «Aktivitäten» ausführen, für Unbefugte herrsche daher Lebensgefahr. «Es ist möglich, dass in nahegelegenen Ortschaften Schüsse und Explosionen zu hören sein werden», hiess es in einer Mitteilung der Armee. Die genaue Bedeutung der Anweisung war zunächst unklar.

Unterdessen erklärten US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dass eine diplomatische Lösung des Konflikts weiterhin möglich sei.

«Niemand hat ein Interesse an einer Eskalation», sagte Macron in einer an das libanesische Volk gerichteten Videoansprache, die in den Onlinemedien veröffentlicht wurde. Frankreich stehe an der Seite des Libanon. Er rief die politische Führung in Beirut dazu auf, einen Krieg zu verhindern. «Der Libanon kann nicht mit der Angst vor einem bevorstehenden Krieg leben», sagte er. «Wir müssen dieses Schicksal ablehnen.»

Macron telefonierte laut Angaben des Präsidialamts am Donnerstag mit dem libanesischen Regierungschef Nadschib Mikati, dem Parlamentsvorsitzenden Nabih Berri und Armeechef Joseph Aoun. Zudem habe Macron mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu telefoniert.

Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, rief die Hisbollah zur Einstellung ihrer «terroristischen Angriffe» auf Israel auf. Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah könnte die Angriffe auf Israel stoppen – «und ich garantiere Ihnen, dass wir in diesem Fall Israel die Notwendigkeit klarmachen würden, sich seinerseits ruhig zu verhalten», sagte Miller am Donnerstag in Washington.

Solange die Hisbollah aber ihre Angriffe fortsetze, «wird Israel selbstverständlich militärische Massnahmen zur Verteidigung ergreifen», sagte Miller. Die USA setzten sich weiterhin bei allen Parteien dafür ein, den Konflikt nicht eskalieren und die Spirale der Gewalt nicht ausser Kontrolle geraten zu lassen. Am Ende dieser Bemühungen solle eine Waffenruhe im Gazastreifen erlangt werden. Die Sprecherin des Weissen Hauses sagte: «Eine diplomatische Lösung ist die beste Option.» Präsident Biden halte diese für möglich.

19.09.2024, 22:06 Uhr

Hisbollah schüchtert Israelis offenbar mit Droh-SMS ein

Auf den Smartphones von israelischen Zivilisten im Libanon tauchen anscheinend Drohnachrichten der Hisbollah auf. 

Die israelische Cyberabwehr wirft der Schiiten-Miliz vor, die Menschen so gezielt einzuschüchtern, zitiert der «Tages-Anzeiger» aus einer Meldung der Deutschen Presse Agentur. Die Nachrichten geben vor, vom Heimatfront-Kommando zu stammen, wie die Behörde für Cybersicherheit am Donnerstag mitteilt. 

In den Nachrichten heisse es, man soll sich von seinen Angehörigen verabschieden und weiter: «Machen Sie sich keine Sorgen, Sie werden sie in der Hölle umarmen»

Fünf Millionen solcher Nachrichten sollen bereits verschickt worden sein, wie die Regierung mitteilt. Es sei davon auszugehen, dass sich der Iran und die Hisbollah mit einem Hackerangriff auf einen israelischen Mobilfunkanbieter Kundendaten verschafft haben könnten, so die israelische Regierung.

19.09.2024, 21:19 Uhr

Israel führt weiter Luftangriffe auf Ziele im Libanon

Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele im feindlichen Nachbarland Libanon angegriffen. Das Militär teilte mit, es seien rund 100 Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen worden. 

Ausserdem habe die Luftwaffe «Terror-Infrastruktur» und ein Waffenlager im Süden des Libanon attackiert. Artillerie habe das Gebiet von Nakura beschossen. Die Armee werde auch weiterhin die Infrastruktur und die Fähigkeiten der Hisbollah schwächen, um den Staat Israel zu verteidigen, hiess es.

Israel beschiess Raketenabschussrampen der Hisbollah.
19.09.2024, 19:26 Uhr

Israelische Militäraktionen gegen Hisbollah sollen weitergehen

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat eine Fortsetzung der Angriffe auf die libanesische Hisbollah-Miliz angekündigt. «Die Hisbollah fühlt sich verfolgt», sagte Galant nach Angaben seines Büros. «Die Serie unserer Militäraktionen wird weitergehen.»

Galant sagte bei einer Sitzung mit ranghohen Vertretern des Militärs und der Geheimdienste: «In der neuen Phase des Krieges gibt es wichtige Gelegenheiten, aber auch erhebliche Risiken.» Bei der Beratung sei es um verschiedene Szenarien im Kampf gegen die Hisbollah gegangen.

Ziel sei eine Rückkehr der Einwohner des israelischen Nordens in ihre Wohnorte. «Mit der Zeit wird die Hisbollah einen wachsenden Preis zahlen.»

Nach den tödlichen Angriffen auf Kommunikationstechnik der Hisbollah-Miliz im Libanon hatte deren Generalsekretär Hassan Nasrallah Vergeltung gegen Israel angekündigt. Israel hat sich bislang nicht zu den Angriffen bekannt.

19.09.2024, 17:55 Uhr

Israelische Soldaten im Libanon getötet und verletzt

Zwei israelische Soldaten sind bei Beschuss aus dem nördlichen Nachbarland Libanon getötet worden. Die israelische Armee teilte mit, ein 20 Jahre alter Soldat und ein 43 Jahre alter Reservist seien im Norden des Landes gefallen.

Die «Times of Israel» berichtete, der Reservist sei im Westen von Galiläa durch eine mit Sprengstoff beladene Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet worden. Der jüngere Soldat sei bei einem Angriff der Hisbollah mit zwei Panzerabwehrraketen an der Nordgrenze Israels zu Tode gekommen. Acht weitere Soldaten seien bei dem Angriff verletzt worden, einer davon schwer.

Damit sind nach offiziellen Angaben seit dem 8. Oktober vergangenen Jahres 48 Menschen in Israel im Grenzgebiet getötet worden, darunter Zivilisten und Soldaten. Im Libanon wurden etwa 600 Menschen getötet, die meisten davon Hisbollah-Mitglieder.

19.09.2024, 17:27 Uhr

Israelischer Militärchef droht: «Haben noch viel mehr Fähigkeiten»

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat nach Militärangaben Pläne «für die Fortsetzung des Kriegs» an der nördlichen Front genehmigt. Genauere Details nannte die Armee nicht. Es war lediglich die Rede von «Plänen für die nördliche Arena», mit Blick auf das Nachbarland Libanon.

Nach dem mutmasslich koordinierten Angriff auf Kommunikationsgeräte der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon hatte Halevi bereits am Mittwoch gesagt, Israel sei sehr entschlossen, sichere Bedingungen für die Rückkehr von rund 60'000 israelischen Einwohnern in das Grenzgebiet zum Libanon zu schaffen.

«Wir haben noch viele Fähigkeiten, die wir bislang noch nicht eingesetzt haben», sagte Halevi. Man habe bereits Pläne für die nächsten Phasen. «Jedes Mal, wenn wir an einer bestimmten Phase arbeiten, sind die beiden nächsten Phasen schon bereit», sagte der Generalstabschef. «Auf jeder Stufe muss der Preis für die Hisbollah hoch sein.»

19.09.2024, 16:24 Uhr

Die israelische Luftwaffe greift in der Region Khaim im Süden Libanons ein mutmassliches Waffenlager der Hisbollah an. Auf Telegram und X kursieren Bilder und Videos von gewaltigen Rauchsäulen, die über dem Land aufsteigen. 

Die israelische Luftwaffe greift im Süden Libanons mit Raketen an.

Laut Berichten führte die IAF (Israel Air Force) weitere Angriffe auf mehrere Einrichtungen der Hisbollah durch.

Hisbollah-Oberhaupt verurteilt Attacken im TV

Am Donnerstagabend meldet sich auch Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah im TV zu Wort. Er bezeichnet die Attacken der vergangenen Tage als einen «terroristischen Akt», Völkermord»und als «Massaker». Weiter sagt er, die Angriffe seien eine Kriegserklärung gegen die Menschen im Libanon. 

«Innerhalb von zwei Tagen und binnen einer Minute pro Tag hat Israel darauf abgezielt, mehr als 5000 Menschen zu töten.» 

Mit den koordinierten Angriffen habe Israel alle Restriktionen und alle «roten Linien» überschritten. Dazu sagt er weiter, dass viele der Attacken in Spitälern, Apotheken, Supermärkten und privaten Fahrzeugen verübt wurden, wo sich tausende Zivilisten und darunter auch Frauen und Kinder befänden.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah spricht über die Attacken der vergangenen Tage.

Das Oberhaupt der Terror-Miliz gibt sich kämpferisch und erklärt, dass man sie «nicht brechen» könne. Ganz egal, wie gross oder hart die Attacke sei. «Ich kann versichern, dieser harte, unerwartete Schlag, hat und wird uns nicht in die Knie zwingen. Er verspricht, dass die Hisbollah nur noch robuster werde. «Das sind Lektionen, die es zu lernen gilt», so Nasrallah.

Schwerer Schlag

Es bestehe kein Zweifel daran, dass die Hisbollah einen schweren Schlag erlitten habe. Dieser sei «in der Geschichte unseres Widerstands und vielleicht in der Geschichte des Konflikts mit dem Feind beispiellos», so Nasrallah.

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Während Nasrallahs Rede, flogen israelische Kampfflugzeuge im Tiefflug über die Hauptstadt Beirut und durchbrachen die Schallmauer.

Abschliessend fasst Al Jazeera die Rede von Nasrallah zusammen und schreibt, dass die Kämpfe nun in ihre «heikelste Phase» eingetreten seien und die Angriffe ihre «gerechte Strafe» erhalten würden. Weiter bleibe die Unterstützung von Gaza ungebrochen und «illegale israelische Siedler» werden nicht mehr in den Norden zurückkehren können. 

19.09.2024, 16:00 Uhr

Libanon verhängt Verbot für Walkie-Talkies und Pager auf Flügen

Nach den Explosionen am Dienstag und Mittwoch sind die Behörden im Libanon in Alarmbereitschaft. Wie «Spiegel» schreibt, verbietet der Libanon nun die Mitnahme von Pagern und Walkie-Talkies auf Flügen aus Beirut.

Weder im Hand- noch im aufgegebenen Gepäck dürfen die Geräte mitgeführt werden. Auch der Versand per Luftfracht ist per sofort verboten. Die Zahl der Toten und Verletzten steigt stetig. 

Die Verletzungen der Menschen, die am Mittwoch getroffen wurden, seien schwerer, als diese vom Dienstag. As liege daran, dass die Geräte deutlich grösser seien als die Pager, erklärte der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad.

19.09.2024, 14:56 Uhr

Swiss weitet Flugsperre nach und von Tel Aviv aus

Die Swiss teilte diese Woche mit, dass die Flüge von und nach Tel Aviv bis am 19. September annulliert wurden. In einer Mitteilung am Donnerstag schreibt die Fluggesellschaft, dass sie die Flüge von und nach Tel Aviv weiter aussetzen werden.

Die Fluggesellschaft habe sich, nach sorgfältiger Prüfung der Lage entschieden, die Flüge bis und mit Dienstag, 24. September auszusetzen. 

Die Swiss setzt die Flüge von und nach Tel Aviv vorläufig weiter aus.
Foto: Sven Thomann

«Wir beobachten die Lage im Nahen Osten weiterhin genau. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten evaluieren alle verfügbaren Informationen und stehen in ständigem Austausch mit den zuständigen Behörden in der Schweiz und vor Ort. Basierend darauf entscheidet Swiss zu gegebener Zeit, die Flüge nach und von Tel Aviv wieder aufzunehmen», schreibt die Swiss in ihrer Mitteilung.

Die auf die annullierten Flüge gebuchten Passagiere werde die Swiss kontaktieren und eine Umbuchung oder eine Rückerstattung des Flugpreises ermöglichen.


19.09.2024, 11:38 Uhr

Botschaft in Bern zu Pagern: «Geräte befanden sich nie in Ungarn»

Die ungarische Botschaft in Bern informiert am Donnerstag in einer Pressemitteilung über den Standpunkt der ungarischen Regierung zu den Pager-Explosionen im Libanon. «Die ungarischen Behörden haben bestätigt, dass es sich bei dem betreffenden ungarischen Unternehmen um einen Handelsvermittler ohne Produktions- oder Betriebsstätte in Ungarn handelt», heisst es darin. Zu den Pagern schreibt die Botschaft weiter: «Die Geräte befanden sich nie in Ungarn». Und: «Für Ungarn stellt dieser Fall kein Risiko für die nationale Sicherheit dar.»

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