Liebesglück in Prag
Zwei Fremde ziehen zusammen – und verlieben sich

Sie kommt aus Texas (USA), er aus Finnland. Eigentlich waren die Chance, dass Mandy Sanchez und Marcus Wecksten sich treffen, eher gering. Doch durch einen glücklichen Zufall kam das Paar in Prag zusammen. Inzwischen sind sie verlobt.
Publiziert: 26.10.2023 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2023 um 10:56 Uhr

Die US-Amerikanerin Mandy Sanchez plante 2019, nach Prag zu ziehen, um Englisch zu unterrichten. Bei der Suche nach einer Unterkunft stiess die damals 22-Jährige auf ein vielversprechendes Zimmer. Sie meldete sich rasch bei Marcus Wecksten, der das Zimmer ausschrieb. Wie CNN berichtet, lebte er mit seinem deutschen Mitbewohner Boris in der Wohnung. Für das dritte Schlafzimmer wurde ein neuer Mitbewohner gesucht.

Der damals 25-Jährige lud Sanchez zu einer Besichtigung ein. Doch sie war noch in Texas – und konnte nicht vorbeikommen. Also sagte der Finne ihr ab. Sanchez blieb dennoch hartnäckig und bat um einen Videoanruf – mit Erfolg. Die beiden Männer versprachen ihr das Zimmer. 

«Wir hoffen, dass du dich nicht verliebst»

Als Sanchez ihren Eltern von der freudigen Nachricht erzählte, scherzten diese. Gegenüber CNN erinnert Sanchez sich: «Sie meinten: ‹Wir hoffen, dass du dich in keinen der Mitbewohner verliebst, denn das bedeutet, dass du für immer in Europa leben wirst›». Beide Männer waren nämlich Medizinstudenten. Eine Lizenz für die USA erhielten sie nach dem Studium nicht.

Mandy Sanchez und Marcus Wecksten zogen durch einen glücklichen Zufall zusammen.
Foto: Mandy Sanchez
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Sanchez zog aber nicht nach Europa, um sich zu verlieben – schon gar nicht in einen Mitbewohner. Sie wollte Prag kennenlernen und war begeistert von Bildern und Erzählungen über die Stadt. Und doch kam alles anders. 

Als Wecksten seine neue Mitbewohnerin das erste Mal sah, dachte er: «Sie ist sehr süss.» Sanchez fand ihn ebenso attraktiv. Es entwickelte sich schnell eine Liebesgeschichte. Die beiden verbrachten viel Zeit miteinander, assen täglich Abendessen zusammen und verstanden sich gut. Mitbewohner Boris hingegen war meist nicht zu Hause – es blieb viel Zeit für Zweisamkeit. 

Als dann Corona kam, wurde Sanchez vor eine schwere Entscheidung gestellt. Ihre Eltern kauften ihr ein Flugticket zurück in die USA, da die Grenzen zu schliessen drohten. Wäre Sanchez zurückgekehrt, so wäre ihr Visa allerdings verfallen. 

Corona brachte sie zusammen

Sanchez dachte: «Ich glaube, ich verliebe mich. Ich will nicht, dass das endet.» Gleichzeitig war sie sich unsicher, ob es weise ist, zu bleiben. Wecksten überlegte ebenso, nach Finnland zurückzukehren. Aber es ging ihm ähnlich. Obwohl die beiden offiziell noch nicht zusammen waren, beschlossen sie: «Wenn du bleibst, bleibe ich.» Boris kehrte hingegen nach Deutschland zurück.

Während des Lockdowns hingen die beiden 24/7 aufeinander. «Wir sind uns näher gekommen und haben starke Gefühle füreinander entwickelt», so Wecksten. Als im Sommer dann die Corona-Beschränkungen gelockert wurden, ging Wecksten für drei Monate nach Finnland. «In der Nacht, bevor er ging, weinte ich und dachte: ‹Oh mein Gott, du gehst und ich bin so traurig.›», so Sanchez. Die beiden sprachen schliesslich über ihre Gefühle – und kamen offiziell zusammen. 

Drei Jahre später sind sie noch immer glücklich. Wecksten hat Sanchez inzwischen einen Antrag gemacht. Nach rund drei Jahren in Prag ist das Paar nach Finnland gezogen. Dort wollen sie die nächsten Jahre verbringen. Über ihren Umzug nach Europa sagt Sanchez heute: «Es war das grösste und unerwartetste Abenteuer.» (mrs)

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