Langjähriger Förderer der Demokraten
Biden nominiert LGBTQ-Aktivisten und Grossspender als US-Botschafter in der Schweiz

US-Präsident Joe Biden hat einen LGBTQ-Aktivisten und Grossspender als neuen US-Botschafter in Bern nominiert: Der 41-jährige Betriebswirtschafter Scott Miller ist ein früherer UBS-Vermögensverwalter – und hat bereits zwei Berner Sennenhunde.
Publiziert: 07.08.2021 um 02:30 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2021 um 09:28 Uhr

US-Präsident Joe Biden (78) hat einen LGBTQ-Aktivisten und Grossspender der Demokraten als neuen US-Botschafter in Bern nominiert. Der 41-jährige Betriebswirtschafter Scott Miller ist ein früherer Unternehmensberater, Eventplaner und UBS-Vermögensverwalter aus Denver im US-Staat Colorado.

Miller und sein 26 Jahre älterer Ehepartner Tim Gill (67) sind bekannte Philanthropen. Sie setzen sich mit ihrer Stiftung und Millionensummen für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgender-Personen und queeren Menschen ein.

Berner Sennenhunde

Zusammen sind die einstigen Besitzer zweier Berner Sennenhunde laut eigenen Angaben die grössten Spender zugunsten der LGBTQ-Gleichberechtigung in der US-Geschichte. Das öffentlichkeitsscheue Paar investierte dafür mehrere hundert Millionen Dollar.

Scott Miller soll nach Wunsch von US-Präsident Joe Biden neuer Botschafter der USA in der Schweiz werden.
Foto: gillfoundation.org
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Millers Mann ist der Gründer der Software-Firma Quark und zählte laut Forbes lange Zeit zu den 400 reichsten Amerikanern. Das Paar heiratete 2009 in Boston im US-Staat Massachusetts, damals einer von vier Staaten, die gleichgeschlechtliche Ehen anerkannten.

Die beiden Männer unterstützten die Karrieren respektive die Arbeit von demokratischen Toppolitikern wie Barack Obama (60), Hillary Clinton (73) und Joe Biden. Die Biden-Regierung gilt als besonders LGBTQ-freundlich. Biden ernannte eine Rekordzahl an LGBTQ-Beamten für seine Administration, darunter Verkehrsminister Pete Buttigieg (39).

Botschaftsposten in Bern vakant

Miller arbeitet als Co-Präsident für die 1994 gegründete Stiftung Gill Foundation seines Mannes. Er verantwortete unter anderem Aufklärungskampagnen zum Verbot von Konversionstherapien und zur Beendigung von Diskriminierung von queeren Menschen.

Während der Corona-Pandemie kümmerte sich die Stiftung auch um die Verteilung von rund 5,6 Millionen Mahlzeiten für zehntausende Bürger in Not in Colorado. Sie förderte zudem die Ausbildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik an öffentlichen Schulen.

Wann Miller seinen Posten in Bern antritt, ist noch nicht bekannt. Erst einmal muss er vor dem US-Senat zur Anhörung antreten, bevor er dem Bundesrat sein Beglaubigungsschreiben präsentiert. Der Botschaftsposten der USA für die Schweiz und Liechtenstein ist seit Januar vakant.

Letzter Botschafter war Trump-Vertrauter

Der letzte US-Botschafter in Bern, Edward McMullen (57), war drei Jahre lang in der Schweizer Hauptstadt tätig. Der Politikberater und Vertraute von Donald Trump (75) verliess Bern Anfang Jahr und kehrte nach South Carolina zurück.

Der aus New York stammende McMullen führte von South Carolina aus ein Politikberatungs- und Kommunikationsunternehmen mit Ablegern in mehreren US-Bundesstaaten. Er war 2017 vom damaligen Präsidenten Trump mit dem Posten in Bern belohnt worden, nachdem er die Wahlkampfkampagne des Republikaners im Bundesstaat South Carolina geleitet hatte und Teil des Teams zur Vorbereitung der Amtsübernahme durch Trump war. (SDA)

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