Kurz vor seiner Ermordung
Kim Jong Uns Halbbruder traf einen Ami

Der bei einem Giftanschlag getötete Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich laut einem Zeugen kurz vor seiner Ermordung mit einem US-Bürger getroffen. Ein früherer Polizeiermittler sagte am Montag beim Mordprozess gegen die beiden mutmasslichen Täterinnen in Malaysia, Kim Jong Nam habe den Mann auf der malaysischen Touristeninsel Langkawi getroffen. An den Namen konnte er sich aber nicht erinnern.
Publiziert: 29.01.2018 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:15 Uhr

Der Ermittler bestätigte damit die Vorhaltung der Verteidigung, dass Kim einen «koreanisch-amerikanischen Mann» aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok in einem Hotel auf Langkawi getroffen habe.

Zuvor hatte die japanische Zeitung «Asahi Shimbun» über das Treffen berichtet. Dieses habe am 9. Februar 2017 stattgefunden, sagte der Polizist vor Gericht. Vier Tage nach dem Treffen wurde Kim am Flughafen von Kuala Lumpur in Malaysia ermordet. Wie das Hotel auf Langkawi hiess, wusste der Zeuge nach eigenen Angaben nicht mehr.

Wegen des Mordes angeklagt sind die Indonesierin Aisyah und die Vietnamesin Doan Thi Huong. Sie werden verdächtigt, den in seiner Heimat in Ungnade gefallenen Nordkoreaner am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengift VX getötet zu haben. Im Falle einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe durch Erhängen. Südkorea vermutet hinter dem Vorfall einen Auftragsmord Nordkoreas.

Ein Bericht der Gerichtsmedizin, den ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Montag bei dem Prozess einsehen konnte, gab zudem Aufschlüsse über den Laptop des Ermordeten. Das Gerät wurde demnach zum letzten Mal am Tag des Treffens zwischen Kim und dem US-Amerikaner benutzt. An diesem Tag soll auch ein USB-Stick an den Laptop angeschlossen worden sein. (SDA)

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