«Granit hat das Schicksal herausgefordert»
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Blick-Böni über Xhaka-Schock:«Granit hat das Schicksal herausgefordert»

Kosovarischer Infektiologie-Chef Arben Vishaj überrascht Granits Corona-Erkrankung
«Vielleicht ist Xhaka zu wenig informiert»

Der kosovarische Infektiologie-Direktor Arben Vishaj aus Pristina ist überrascht, dass der Schweizer Nati-Captain Granit Xhaka nicht geimpft ist. Er selber hat prominente Kosovaren für Impfspots eingespannt.
Publiziert: 02.09.2021 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2021 um 14:46 Uhr
Guido Felder

Schock in der Schweizer Nati: Captain Granit Xhaka (28) ist positiv auf Corona getestet worden. Er ist der einzige Spieler der Nationalmannschaft, der weder geimpft noch genesen ist.

Für Arben Vishaj (47), Direktor der Klinik für Infektionskrankheiten in Pristina und «Bewunderer des tollen Fussballers», ist das eine Überraschung. Gegenüber Blick sagt er am Telefon auf Anfrage: «Was, Xhaka ist nicht geimpft? Promis sollten Vorbilder sein!»

Kritisieren oder gar einen Vorwurf machen will er dem ursprünglich aus Pristina stammenden Xhaka aber nicht. «Ich kenne ja den Grund nicht, warum er nicht geimpft ist», sagt Vishaj. Und fügt an: «Vielleicht ist er auch einfach über den Nutzen einer Impfung zu wenig informiert.»

Wurde positiv getestet: Nati-Captain Granit Xhaka.
Foto: TOTO MARTI
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Stars machen Werbung

Im Kosovo habe man mit berühmten Sängern, Sportlern, Ärzten und Wissenschaftlern Werbespots gedreht, um die Leute zum Impfen zu animieren. Vishaj: «Es ist wichtig, dass sich Personen mit Einfluss für gute Sachen, in diesem Fall für die Gesundheit, einsetzen.» Auch ein Spot mit Xhaka wäre natürlich eine gute Idee.

Im «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch sagte Vishaj, dass im grössten Spital Kosovos derzeit 118 Corona-Patienten behandelt würden, 112 eine lebensnotwendige Sauerstofftherapie erhielten und sich sechs in Intensivpflege befänden.

Rund ein Drittel der Patienten stammen aus der Diaspora, sind also Kosovaren, die im Ausland wohnen. Wie viele davon aus der Schweiz kommen, weiss er nicht.

Arzt ist mit beiden Stoffen geimpft

Im Kosovo sind bisher nur rund 20 Prozent der Leute geimpft. «Es harzte am Anfang, weil wir zu wenig Impfstoff hatten», sagt Vishaj gegenüber Blick. Zudem glaubten viele Leute an Verschwörungstheorien oder hätten Angst vor möglichen Folgen gewisser Stoffe. Um solche Ängste abzubauen, habe er sich selber mit beiden im Kosovo verwendeten Vakzinen – mit AstraZeneca und Biontech Pfizer – impfen lassen.

Inzwischen entspanne sich die Lage in der Klinik leicht. Auch mit dem Impfen gehe es vorwärts. Vishaj: «Täglich werden 35’000 Menschen geimpft. Ich sehe ein Licht am Horizont.»

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