Konflikte
Jolie wirbt im Irak für mehr Konfliktprävention in Krisengebieten

Erbil – Hollywood-Star Angelina Jolie hat am Sonntag beim Besuch des Flüchtlingslagers Domis im Nordirak für eine stärkere Konfliktprävention geworben. Die Schauspielerin tat dies anlässlich des bevorstehenden Weltflüchtlingstages am Mittwoch.
Publiziert: 17.06.2018 um 22:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:45 Uhr

Sie äusserte die Hoffnung auf die «Kraft für eine neue Ära der Konfliktprävention und der Verringerung der Instabilität». Dies sei besser als immer nur die Folgen von Konflikten bewältigen zu müssen, sagte die Sonderbotschafterin des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR.

Jolie beklagte die zu geringen Geldzahlungen der internationalen Gemeinschaft an das UNHCR. «Wenn es nicht einmal ein Minimum an Hilfe gibt, können die Flüchtlingsfamilien keine angemessene medizinische Behandlung bekommen, werden Frauen und Mädchen hilflos drohender sexueller Gewalt ausgesetzt.»

Viele Kinder könnten nicht zur Schule gehen, sagte Jolie. «Wir vergeuden die Chance, in Flüchtlinge zu investieren, damit sie sich qualifizieren und so ihrer Familie helfen können.»

Sonderbotschafterin des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR und Hollywood-Star: Angelina Jolie vor den Medien im Nordirak.
Foto: Keystone/AP/CLAIRE THOMAS

Es war bereits Jolies dritter Besuch im Flüchtlingslager Domis im nordirakischen Kurdengebiet nach 2012 und 2016. In dem seit 2011 bestehenden Lager leben 40'000 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge.

Am Samstag hatte Jolie die irakische Stadt Mossul besucht, ehemalige Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Sie besichtigte die weitgehend zerstörte Altstadt, traf Vertriebene und führte Gespräche über den Wiederaufbau.

Es seien die schlimmsten Zerstörungen, die sie gesehen habe, seitdem sie mit dem UNHCR zusammenarbeite, so Jolie. «Die Menschen haben alles verloren, ihre Häuser wurden zerstört, sie sind bettelarm.»

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