Knopfzelle verschluckt
Bub (5) musste wegen Batterie 65-mal unters Messer

Emmett (5) aus dem US-Bundesstaat Arizona hatte im Alter von einem Jahr eine Batterie verschluckt. Vier Jahre und 65 Operationen dauerte es, bis der Bub wieder selbstständig atmen konnte.
Publiziert: 14.01.2015 um 01:25 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:00 Uhr

Wer den kleinen Emmett (5) sprechen hört, erschrickt. Nur vereinzelt schaffen es die Worte über seine Lippen, seine Stimme hört sich kratzig an, wie von einem Computer verzerrt. Für ihn und seine Eltern Karla und Michael Rauch aus Peoria im US-Bundesstaat Arizona ist das aber ein grosser Erfolg.

Emmett war ein Jahr alt, als er aus Versehen die Knopfzellen-Batterie der Fernbedienung eines DVD-Players verschluckte. Die nur wenige Millimeter grosse Batterie brannte ein Loch in die Speiseröhre des Buben, lähmte die Stimmbänder und hätte um ein Haar die Hauptschlagader getroffen.

Acht Monate verbrachte Emmett im Spital in Phoenix, bevor er nach Cinncinati verlegt wurde. Dort sollte an ihm ein extrem selten durchgeführter Eingriff vorgenommen werden, berichtet «The Arizona Republic». Mit Teilen seines Dickdarms sollte die Speiseröhre rekonstruiert werden.

Jetzt kann Emmett selbstständig atmen

Mit einer OP wars allerdings nicht getan. Insgesamt 65-mal musste Emmett innerhalb der vergangenen vier Jahre unters Messer. Statt im Garten zu spielen oder in den Kindergarten zu gehen lag er die meiste Zeit im Spital.

Im August konnte dem kleinen Jungen schliesslich der Schlauch aus seiner Luftröhre entfernt werden – und Emmett konnte erstmals seit dem Verschlucken der Batterie selbstständig atmen. Einzig ein buntes Pflaster, das das Loch im Kehlkopf verdeckt, sowie seine ungewöhnliche Stimme erinnern noch an den Unfall. Zudem muss der Bub nun langsam lernen, zu essen. 

«Das erste, was er tun will, ist Fussball zu spielen»

«Seit er atmen kann, haben wir deutliche Veränderungen festgestellt, was seine Energie und seine Persönlichkeit betrifft», sagt Karla Rauch zu «The Arizona Republic». Sie und ihr Mann haben inzwischen eine Stiftung gegründet, die über die Gefährlichkeit von kleinen Batterien aufklären will. Damit kein zweiter Bub das Schicksal von Emmett erleiden muss.

Dieser hat vieles vor, jetzt wo er schon fast gesund ist. «Das erste, was er tun will, ist Fussball zu spielen», sagt Mutter Rauch. «Wir haben vom Arzt das Einverständnis erhalten, nächste Woche wird er im Klub beginnen.» (lha)

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