Klima-Aktivisten kleben sich im Porsche-Pavillon fest
0:36
Tempolimit gefordert:Klima-Aktivisten kleben sich im Porsche-Pavillon fest

Kein Licht, keine Heizung, keine Schüssel für Notdurft
Autohändler lässt Klima-Aktivisten am Boden kleben

Klima-Aktivisten haben sich bei einem Autohändler in Deutschland auf den Boden geklebt. Der Porsche-Händler stellte am Feierabend kurzerhand das Licht und die Heizung ab. Auch für die Notdurft wurde ihnen eine Schüssel verweigert.
Publiziert: 24.10.2022 um 03:07 Uhr
|
Aktualisiert: 24.10.2022 um 13:47 Uhr

Das hatten die Klima-Aktivisten sicher anders geplant. Mitglieder der Gruppe Scientist Rebellion haben sich letzte Woche auf den Boden eines Porsche-Ausstellungsraums im deutschen Wolfsburg geklebt. Doch als der Feierabend für die Mitarbeiter des Autohändlers kam, schalteten diese einfach das Licht und die Heizung aus – und liessen die Akademiker angeklebt zurück im dunklen, kalten Raum.

Offenbar hatten die Angestellten auch eine Bitte der Aktivisten ausgeschlagen, ihnen eine «Schüssel zum Urinieren und Defäkieren» zu geben, wie sich der festgeklebte Wissenschaftler Gianluca Grimalda später auf Twitter empörte.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Akademiker haben sich als Klima-Aktivisten auf den Boden eines Porsche-Händlers im deutschen Wolfsburg geklebt.
Foto: Twitter @GGrimalda
1/5

Aus Protest dagegen, ignoriert zu werden, traten einige der Protestierenden dann noch in einen Hungerstreik – unter ihnen auch Grimalda, der am Kieler Institut für Weltwirtschaft doziert.

Womöglich «lebensbedrohliche» Verletzung

Nach 42 Stunden Angeklebtsein befreite die Polizei die Aktivisten aus ihrer misslichen Lage – und verhaftete sie kurzerhand. Statt über Forderungen zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu diskutieren, habe der Autohändler die Polizei gerufen, klagte Grimalda auf Twitter.

Auch habe er sich bei der «ziemlich schmerzhaften» Aktion mit einer «praktisch schlaflosen Nacht» womöglich verletzt. Seine Hand sei stark geschwollen: «Ärzte stellten fest, dass sich in meiner Hand möglicherweise lebensbedrohliche Blutgerinnsel gebildet hatten.»

Ihm sei eine sofortige Verlegung ins Spital empfohlen worden. Dort setzte er seinen Hungerstreik fort, während die Aktivisten im Internet Unterstützung erhielten, aber auch Spott und Häme kassierten. So schrieb ein Twitter-User an die Adresse Grimaldas: «Sie wollten die Dekarbonisierung, und der Autohändler fühlte sich verpflichtet, die Heizung abzuschalten. Es scheint nur fair, dass der Händler Sie ernst nimmt.» (kes)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?