Viel PS, viel LĂ€rm und jede Menge Ărger. Schweizer Autoposer haben Anfang Juni fĂŒr mĂ€chtig Stunk in Deutschland gesorgt. Sie versammelten sich, blockierten die Strassen und liessen die Motoren aufheulen. Ăber 300 Auto-Narren machten zunĂ€chst einen Supermarkt-Parkplatz in Singen (D) unsicher. Danach zog die Poser-Kolonne weiter und sorgte fĂŒr einen Stau in Konstanz (D).
Den Deutschen reicht es. Schluss mit Motor aufheulen. Die Stadt Singen hat nun Poser-Treffen ĂŒber das Wochenende bis Ende Oktober 2021 verboten. Wer sich nicht daran hĂ€lt, muss mit einer Geldstrafe von umgerechnet 160 Franken rechnen. Das ist aber nicht alles: Wer erwischt wurde, muss sich anschliessend innerhalb von zehn Minuten vom «Tatort» entfernen, ansonsten wird das Fahrzeug beschlagnahmt und abgeschleppt.
«Ich nenne das pubertÀres Imponiergehabe»
Damit nicht genug: Die Deutschen bekommen nun auch UnterstĂŒtzung aus der Schweiz. «Die Schweizer Polizei wird kĂŒnftig bei gezielten EinsĂ€tzen im PrĂ€sidiumsbereich dabei sein», sagt Marcel Ferraro von der Konstanzer Polizei zum «St. Galler Tagblatt».
Der Grund fĂŒr die Zusammenarbeit: Viele Autoposer kĂ€men aus der Schweiz. Daher sollen nun auch Beamte aus dem Nachbarland PrĂ€senz zeigen. Damit wolle man ein Zeichen gegen die Szene setzen. Gegen die Raser, die Poser und die Tuner. Das Motor-Geheule sei störend, aber keine Straftat, stellt der Polizei-Sprecher klar. Nichtsdestotrotz sei das nervig. Ferraro: «Ich nenne das pubertĂ€res Imponiergehabe.»
Kapo ZĂŒrich patrouilliert auch in Deutschland
TatsĂ€chlich hat die deutsche Polizei bereits den Kontakt zu den Kantonspolizeikoprs Thurgau, Schaffhausen, St. Gallen und ZĂŒrich aufgenommen. Wie die Zusammenarbeit aussehen wird, dazu machen die Behörden aber keine Angaben. Nur so viel: Es wird gezielte Kontrollen und EinsĂ€tze in Deutschland geben. Das bestĂ€tigt zum Beispiel die Kapo ZĂŒrich gegenĂŒber dem «St. Galler Tagblatt».
Die Kapo Thurgau und Kapo St. Gallen werden dagegen keine Patrouillen ĂŒber die Grenze schicken. «Entweder verstösst der Autoposer hier in der Schweiz gegen das Strassenverkehrsgesetz, oder er tut es in Deutschland», erklĂ€rt Hanspeter KrĂŒsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Aber natĂŒrlich stehe man im regen Kontakt mit den deutschen Kollegen. (jmh)