Junge Deutsche (†20) fiel in Italien von Sportboot – Leiche nach Monaten noch immer nicht gefunden
«Chiara war ein Sonnenschein, beliebt und lustig»

Bei der Geburtstagsparty einer Freundin auf einem Sportboot ging Chiara über Bord. Auch sieben Monate nach dem tragischen Vorfall fehlt von ihrer Leiche jede Spur. Niemand weiss, wo sich der Körper der jungen Frau im bis zu 250 Meter tiefen Iseosee in Italien befindet.
Publiziert: 10.04.2024 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2024 um 13:03 Uhr

Chiara L.* (†20) aus Regensburg (D) hatte einen Plan für die Zukunft. Die junge Frau war gerade in ihre erste Wohnung gezogen und wollte Philosophie studieren. 

«Chiara war ein Sonnenschein, beliebt, lustig und weltoffen. Sie konnte aufmerksam zuhören, liebte Klavierspielen, Tanzen und Tiere», beschreibt sie ihre Mutter auf der Website «Gofundme». Dort hat Irena L.* eine Spendenkampagne gestartet. Der Grund ist traurig.

Finden Wassersuchhunde Chiaras Leiche?

Denn: Chiara starb am Abend des 1. September 2023 auf tragische Art und Weise, wie «Bild» berichtet. Bei der Geburtstagsparty einer Freundin auf einem 450-PS-starken Sportboot verlor sie das Bewusstsein und fiel von Bord. Leblos sank sie in den bis zu 251 Meter tiefen Iseosee in Italien hinab. 

Chiara L. fiel im September 2023 in den Iseosee. Auch sieben Monate nach dem Unfall fehlt von ihrem Körper noch jede Spur.
Foto: gofundme.com
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Der Iseosee in der Lombardei

Der Iseosee ist 65,3 Quadratkilometer gross und liegt auf einer Höhe von 181 Metern in den Provinzen Brescia und Bergamo. Der bis zu 251 Meter tiefe See bringt es auf eine Länge von 25 Kilometern.

Im See befinden sich drei Inseln. Der «Monte Isola» («Inselberg»), die grösste Insel in einem südeuropäischen Binnengewässer, die «Isola die San Paolo» (Insel des Heiligen Paul), die sich im Besitz der Waffenherstellerdynastie Beretta befindet, und die idyllische Isola di Loretto. Am Ufer des Sees, in Sarnico, wurde 1842 der weltberühmte italienische Motorboothersteller Riva gegründet.

Der Iseosee ist 65,3 Quadratkilometer gross und liegt auf einer Höhe von 181 Metern in den Provinzen Brescia und Bergamo. Der bis zu 251 Meter tiefe See bringt es auf eine Länge von 25 Kilometern.

Im See befinden sich drei Inseln. Der «Monte Isola» («Inselberg»), die grösste Insel in einem südeuropäischen Binnengewässer, die «Isola die San Paolo» (Insel des Heiligen Paul), die sich im Besitz der Waffenherstellerdynastie Beretta befindet, und die idyllische Isola di Loretto. Am Ufer des Sees, in Sarnico, wurde 1842 der weltberühmte italienische Motorboothersteller Riva gegründet.

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Was war passiert? Chiara, ihre Schwester und vier andere Deutsche feierten auf dem gemieteten Schnellboot. Just als die Sonne unterging, beging eines der Mädchen einen fatalen Fehler. Sie gab unvermittelt Gas, das Boot beschleunigte stark. Chiara verlor die Balance, knallte offenbar mit dem Kopf gegen eine Scheibe. Dann landete sie im Wasser und ging unter. Seitdem fehlt von ihrer Leiche jede Spur. «Ihr wurde zum Verhängnis, dass sie sich vorne befand, dass das Boot fuhr, dass es schon dunkel war und das Wasser an der Stelle sehr tief ist», schreibt ihre Mutter. 

Immer wieder haben Suchtrupps in den vergangenen Monaten den See abgesucht – ohne Ergebnis. Helikopter, Boote, Taucher, Sonargeräten und Unterwasser-Kameras kamen zum Einsatz. Es nützte nichts.

Die letzte Hoffnung sind nun Wassersuchhunde, die extra aus dem deutschen Starnberg anreisen. Die vierbeinigen Helfer sind darauf spezialisiert, verschwundene Menschen auch nach mehreren Monaten noch zu finden. Um den Einsatz zu finanzieren und die Retter zu unterstützen, sammelt Irena L. online Spenden.

Das passiert, wenn die Leiche nicht wieder auftaucht

Im Februar, an ihrem 21. Geburtstag, hatten Familie und Freunde bereits eine Trauerfeier abgehalten und sich von der angehenden Studentin, die alle nur «Kiki» nannten, verabschiedet. Weil ihr Körper weiterhin verschwunden ist, gibt es kein Grab. 

Was, wenn der Leichnam nie gefunden wird? Irena L. hat mit dem Bürgermeister des Ortes Pisogne am Iseosee ausgemacht, dass in diesem Fall eine Erinnerungstafel am See errichtet wird, wie sie der «Passauer Neuen Presse» erzählt. 

«Wenn wir es nach Kikis Wunsch gestalten, dann muss da ganz viel Glitzer drauf», so ihre Mutter. «Und dann besuchen wir unsere Tochter jedes Jahr am Iseosee.» (nad)

* Namen bekannt 

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