«Mein Mann und ich waren über vier Stunden lang im Wasser. Ich habe versucht, ihn zu retten, es gelang mir nicht. Er sagte: 'Wir sterben, wir sterben!'» So schildert Theodora D.* die dramatischen Stunden, in denen das Paar aus Zürich verzweifelt ums Überleben kämpfte.
«Mein Mann ist erfroren, weil er mich retten wollte. Er hat mich mit seinem Körper geschützt. Er hat sich für mich geopfert.»
Der 67-jährige Georgios D.* und seine Frau waren auf der Rückreise nach Zürich, wo das griechische Paar seit Jahren lebte. Sie wollten mit ihren Kindern hier Neujahr verbringen.
Nachdem das Feuer auf der Fähre ausgebrochen war, wollte sich das Paar in Sicherheit bringen. Theodora D. schildert das im italienischen Fernsehen so: «Wir waren auf der Notrutsche, mein Mann vor mir. Er verhedderte er sich in einem Plastiktuch. Er konnte nicht weiter. Am Schluss sind wir doch noch runtergekommen, wir landeten im Wasser.»
Da habe es zwar ein Rettungsboot gehabt, doch dieses sei zu weit weg gewesen. Das Paar konnte es nicht erreichen.
«Mein Mann blutete aus der Nase»
«Ich bin geschwommen, zum Glück hatte ich meine Stiefel nicht an. Mein Mann blutete aus der Nase. Vermutlich, weil er den Kopf am Schiff angeschlagen hatte.»
Die Überlebende erzählt weiter: «Ich habe eine andere Person gesehen, die tot war. Sie trieb neben meinem Mann im Wasser. Sie war in einem Rettungsring. Man sah, dass sie tot war.»
Dann sei endlich ein Retter gekommen. «Er hat versucht, das Plastiktuch zu zerschneiden, in dem mein Mann gefangen war. Beim zweiten Versuch ist es ihm gelungen. Mein Mann ist in seinen Armen gestorben.»
Theodora D. wurde gerettet. Sie liegt im Spital «Santa Caterina Novella» in Galatina. Sie hat zahlreiche Prellungen und Schürfungen erlitten. (rsn/noo)