Hier steckt die Aktivistin (65) das Auto in Brand
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Überwachungsaufnahmen zeigen:Hier steckt die Aktivistin (65) das Auto in Brand

Jetzt droht ihr Knast
Russische Rentnerin zündet BMW von Top-Militär an

Mitten in Moskau soll eine Seniorin das Auto eines Top-Militärs angezündet haben. Es ist ein Protest gegen den Krieg.
Publiziert: 29.08.2022 um 11:02 Uhr

In der russischen Hauptstadt Moskau ist eine Anti-Kriegs-Aktivistin (65) verhaftet worden. Sie soll den BMW X6 des russischen Top-Militär Jewgeni Sekretarew angezündet haben. Das berichten verschiedene ukrainische Medien, unter anderem «Pravda».

Ein Video in den sozialen Medien soll den brennenden SUV von Sekretarew zeigen. Der Militär arbeitet als stellvertretender Chef im 8. Direktorat des russischen Generalstabs. Seine Abteilung ist für militärische Zensur innerhalb der russischen Medien zuständig.

«Eigene Spezialoperation»

Im Video ist der BMW X6 vor einem Haus in Moskau zu sehen. Kurze Zeit später taucht eine vermummte Gestalt auf, macht sich an dem Auto zu schaffen. Plötzlich schiessen Flammen aus dem Auto. Ein Video aus einer anderen Perspektive soll das Auto in Vollbrand zeigen.

In Moskau brannte das Auto eines Top-Militärs.
Foto: Telegram / SHOT
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Elena B.* wird nur kurze Zeit später von der Polizei verhaftet. Bei ihrer Festnahme soll sie laut den Berichten erklärt haben, gegen die «militärische Spezialoperation» zu sein. Sie habe stattdessen «eine eigene Spezialoperation» durchgeführt.

In Russland darf der Ukraine-Krieg nicht als solcher bezeichnet werden, stattdessen ist von einer «militärischen Spezialoperation» die Rede. Die Anti-Kriegs-Oma beeindruckt das offenbar wenig. Sie habe das Auto mit Benzin überschüttet und angezündet.

Bis zu 15 Jahre Gefängnis möglich

Bei der Verhaftung habe die Frau zudem die Worte «Asow ist Macht» gerufen. Dabei dürfte es sich um eine Anspielung auf das Asow-Regiment handeln, das aus mehreren Bataillonen von freiwilligen Kämpfern in der Ukraine besteht. In Russland wird das Asow-Regiment als Terror-Organisation eingestuft.

Mittlerweile befindet sich Elena B. wieder auf freiem Fuss. Ihr droht allerdings ein Prozess – im schlimmsten Fall könnte sie zu bis zu 15 Jahren Knast verurteilt werden! (zis)

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