Israelischer Angriff
Mehrere Tote nach Explosion neben Irans Botschaft in Syrien

Schon wieder fielen in Syrien Bomben. Diesmal wurde offenbar die iranische Botschaft das Ziel der israelischen Luftwaffe. Sechs Personen starben nach einem Angriff.
Publiziert: 01.04.2024 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2024 um 21:34 Uhr

Nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff in Syrien haben Irans Revolutionswächter (IRGC) den Tod von zwei Generälen aus ihren Reihen bestätigt. Bei der Attacke auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in der Hauptstadt Damaskus seien die beiden Brigadegeneräle Mohammad Resa Sahedi und sein Stellvertreter Mohammad Hadi Hadschi ums Leben gekommen, erklärten die IRGC am Montagabend. Fünf weitere Mitglieder der Revolutionsgarden seien bei dem Angriff getötet worden.

Der Iran macht Israel für den tödlichen Angriff auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in Damaskus verantwortlich. Sahedi war laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim für Einsätze in Syrien und im Libanon verantwortlich.

Botschafter blieb unversehrt

Laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zielte die Explosion auf die Konsularabteilung unmittelbar neben dem Gebäude der iranischen Botschaft. Demnach wurde das gesamte Gebäude zerstört. Bilder in sozialen Medien zeigten starken Rauch und Trümmer neben dem Hauptgebäude der iranischen Botschaft. Die syrische Luftverteidigung habe auf den Angriff reagiert und einige Raketen abgeschossen, hiess es weiter.

Ein Gebäude neben der iranischen Botschaft in Syrien wurde am Ostermontag bombardiert.
Foto: AFP
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Laut dem iranischen Staatsfernsehen befand sich im Erdgeschoss des betroffenen Gebäudeteils die Residenz des Botschafters Hussein Akbari. Der Diplomat und seine Familie seien jedoch unversehrt, hiess es. Wegen eines religiösen Feiertags dürften sich dort keine Angestellten aufgehalten haben.

Mehrere Luftangriffe in Syrien

Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die libanesische Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp sechs Monaten haben die Angriffe zugenommen. Bereits am Sonntag wurden Ziele bei Damaskus bombardiert.

Am Freitag waren bei schweren Luftangriffen im Nordwesten Syriens in der Provinz Aleppo mehr als 50 Menschen getötet worden. Der Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge waren die meisten Opfer syrische Militärangehörige. Auch Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz seien unter den Opfern gewesen, hiess es. Derart hohe Opferzahlen infolge mutmasslicher israelischer Luftangriffe sind allerdings selten

Bereits Ende Dezember wurde bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes IRGC-Mitglied, in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet. Irans Revolutionswächter reagierten Mitte Januar mit massiven Raketenangriffen als Vergeltung auf Ziele in Syrien und im Irak. Die Raketen flogen rund 1200 Kilometern weit. Dies wurde von Beobachtern auch als klares Signal an Israel gedeutet. Es wäre in etwa die gleiche Entfernung, die Raketen vom Westen des Landes aus benötigen, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen. (SDA)

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