Irre Strafe in Indonesien
Maskenverweigerer müssen Gräber für Tote schaufeln

In Indonesien haben sich die Behörden eine neue Strafe für Maskenverweigerer ausgedacht. Wer die Coronavirus-Pandemie nicht ernst nimmt, muss Gräber für Covid-19-Opfer schaufeln.
Publiziert: 15.09.2020 um 08:13 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2021 um 17:09 Uhr

Die Strafen für Maskenverweigerer in der indonesischen Hauptstadt Jakarta werden immer irrer! Anfang Monat wurde bereits bekannt, dass die Behörden Menschen, die keine Schutzmaske tragen, hart bestrafen. Die Maskenverweigerer konnten damals zwischen drei Strafen auswählen: gemeinnützige Arbeit verrichten, eine Geldstrafe zahlen oder sich rund eine Minute in einen Sarg legen (BLICK berichtete).

Jetzt haben sich die Behörden von Jakarta offenbar eine vierte Strafe ausgedacht, die in der internationalen Presse erneut für Aufregung sorgt. Laut der «Jakarta Post» mussten mindestens acht Menschen, die keine Maske tragen wollten, zur Strafe Gräber für Corona-Opfer ausheben.

Politiker begründet die Strafe

«Im Moment gibt es in der Region von Ost-Java nur drei Totengräber», begründete der Lokalpolitiker Suyono der Zeitung. «Also kann man ruhig Maskenverweigerer für diese Tätigkeit einsetzen.» Immerhin: Die Corona-Skeptiker kommen mit den Toten nicht direkt in Kontakt, sondern müssen nur die handwerklichen Aufgaben erledigen, wie Lokalpolitiker Suyono anmerkte.

Irre Strafe in Indonesien: Maskenverweigerer müssen Gräber für Covid-19-Tote ausheben.
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Öffentliche Demütigung

Eine andere Bestrafungsmöglichkeit, wo sich Maskenverweiger eine Minute lang in einen Sarg legen müssen, wird gar auf einem Youtube-Video dokumentiert. Darauf ist ein mitten auf der Strasse aufgestellter und mit Blumen verzierter Sarg zu sehen. «Denk darüber nach, was passiert, wenn du Covid-19 bekommst», sagt ein Beamter zu einem der Maskenverweigerer im offenen Sarg.

Nach rund einer Minute darf er wieder aus dem Sarg steigen – und wird sogleich vom nächsten Masken-Verweigerer abgelöst. Ob die irren Bestrafungen der Indonesier den Menschen eine Lehre sein wird, ist unklar. Interviews mit Maskenverweigerern gibt es in den lokalen Zeitungen keine.

Maskenverweigerer legen sich in einen Sarg, um die Auswirkungen von Covid zu spüren
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Maskenverweigerer in Jakarta:Eine Minute in einem Sarg als Strafe für Maskenverweigerer

In Venezuela müssen sie Liegestützen machen

In Venezuela geht es ähnlich her wie in Jakarta. Hier werden die Maskenverweigerer unter anderem mit Liegestützen und dem Aufsagen von Parolen bestraft.

Als Alternative gibt es ebenfalls gemeinnützige Arbeit, bei der die Arbeiter einen Zettel mit der Aufschrift «Ich muss Sozialdienst leisten, weil ich keine Maske getragen habe» tragen müssen. (nim)

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