Inmitten der Golf-Krise
Kuwait weist Irans Botschafter aus

Kuwait beantragt den iranischen Botschafter und 14 weitere Diplomaten, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Anlass zu dieser Forderung steht angeblich in Zusammenhang mit einer Terrorzelle.
Publiziert: 21.07.2017 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:35 Uhr

Der Iran muss auf Anordnung Kuwaits die Zahl seiner diplomatischen Vertreter in dem Emirat verkleinern. Kuwait habe den iranischen Botschafter zudem darüber informiert, dass Irans Kulturmission und andere Büros geschlossen werden müssten, meldete die staatliche kuwaitische Nachrichtenagentur Kuna am Donnerstag.

Die Massnahme stehe in Verbindung mit einer aufgedeckten Terrorzelle. Aus diplomatischen Kreisen in Kuwait hiess es, der Iran müsse 15 seiner 19 Diplomaten abziehen. Sie müssten innerhalb von 45 Tagen das Land verlassen.

Die Entscheidung kommt inmitten der Golf-Krise um Katar. Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten hatten Anfang Juni alle diplomatischen Kontakte zu dem Emirat abgebrochen. Sie werfen Katar die Unterstützung von Terrorgruppen und zu enge Kontakte zum Iran vor. Kuwait vermittelt in dem Konflikt.

Die kuwaitischen Behörden hatten 2015 erklärt, eine Terrorgruppe mit Verbindungen zum Iran und der von Teheran finanzierten libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah aufgedeckt zu haben. Mehrere Angeklagte wurden deswegen zu Haftstrafen verurteilt. Der schiitische Iran ist vor allem für das sunnitische Saudi-Arabien ein Erzrivale. Beide Länder streiten um die regionale Vormacht.
(SDA)

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