Ihr Hund holte Hilfe
Kuh-Herde trampelt Britin auf Spaziergang tot

Schrecklicher Tod in Grossbritannien: Kathy K. ist auf einem Spaziergang von Kühen zu Tode getrampelt worden. Ihr Hund hat überlebt und Hilfe geholt. Jetzt ist der Gehweg gesperrt worden.
Publiziert: 07.02.2023 um 19:23 Uhr
Aurelia Schmidt

Es sollte ein normaler Spaziergang werden. Doch im September 2022 endetet der Ausflug für Kathy K.* (74) mit dem Tod. Die ältere Dame war am Nachmittag von dem Ferienhaus in Lancashire in Grossbritannien mit ihrem Hund, Archie, einem schwarzen Cockapoo Gassi unterwegs, als sie über einen öffentlichen Gehweg liefen, in dessen unmittelbarer Nähe sich eine Kuhweide befindet. Von dem Spaziergang kehrte jedoch nur Archie zurück. Von K. fehlte jede Spur. Der Ferienhaus-Besitzer machte sich Sorgen und machte sich auf die Suche nach der 74-Jährigen.

Erst einen Tag später entdeckte Landwirt David Towler, den leblosen Körper von K. auf der Kuhweide, wie «Lancslive» berichtet. Beim Kontrollieren seiner Rinder wurde er auf eine Tasche aufmerksam, die ihn zur 74-Jährigen führte. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Sie wurde noch vor Ort für tot erklärt.

Die Ermittler konnten anhand der vielen Verletzungen am Körper feststellen, dass die Britin von den Rindern tot getrampelt wurde. Konkret starb die Seniorin an Brustkorbverletzungen und Rippen- und Wirbelbrüchen.

Kathy K. war mit ihrem Hund Archie unterwegs, als sie im September getötet wurde.
Foto: FAMILY PHOTO
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2021 wurden fünf Menschen von Tieren totgetrampelt

Bei der Anhörung erklärte Towler, dass sein Vieh immer zahm gewesen sei und ihm aggressives Verhalten nie aufgefallen wäre. Ausserdem seien sich seine Kühe an Hunde gewohnt, denn Towler lässt sie zeitweise mit Schafen und Schäferhunden weiden. Dass Kühe tatsächlich auf Menschen losgehen, kommt aber immer wieder vor. In Grossbritannien wird jährlich eine Person von Tieren zu Tode zertrampelt. Im Jahre 2021 waren es sogar fünf, da durch die Corona-Massnahmen mehr Menschen wandern gingen.

Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass im Jahr 2018 auf demselben Gehweg, eine weitere Spaziergängerin verletzt worden war, als sie schlafende Kühe gestört hatte. Folglich habe die britische Behörde Health and Safety Executive dem Bauern geraten, ein Warnschild aufzustellen. Den tragischen Tod von K. konnte dies aber nicht verhindern.

Obwohl sich Towler an alle Richtlinien gehalten hat, muss er diesen Gehweg künftig absperren lassen. Der Sohn von Kathy K. wünscht sich endlich strengere Massnahmen für Landwirte in puncto Sicherheit vor Kühen, wie er es im «Lancslice» ausführt. «Menschen sind gestorben, weil es sich nur um Leitlinien handelt, und das ist nicht gut genug.» Wieso genau die Kühe auf K. losgingen, ist unklar. Die Ermittlungen laufen. (lia)

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