Hier wurden Ponton-Brücken gesprengt
Dieser Fluss ist ein militärischer Albtraum

Trotz hochmodernem Kriegsgerät wie Hyperschall-Raketen und Drohnen, beeinflusst derzeit vor allem ein Fluss den Verlauf des Krieges. Der Siwerskyj Donez im Osten der Ukraine bildet ein natürliches Hindernis, das beide Seiten am Vormarsch hindert.
Publiziert: 13.05.2022 um 21:32 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2022 um 16:43 Uhr

In der Ost-Ukraine toben heftige Kämpfe: Um den russischen Vormarsch zu stoppen, haben die ukrainischen Streitkräfte beim Fluss Siwerskyj Donez mehrere Brücken gesprengt. Um das natürliche Hindernis zu überwinden, versuchten es die Russen deshalb mit Pontonbrücken nahe der Ortschaft Bilohoriwka.

Laut CNN wurden inzwischen aber mindestens drei davon vernichtet. Die Russen sollen dabei schwere Verluste erlitten haben – Satellitenbilder zeigen die zerstörten Brücken sowie ausgebrannte Panzer und andere Militärfahrzeuge. Hunderte Soldaten sollen dabei getötet worden sein.

Ukraine zerstört Brücke
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Nahe der Stadt Bilohoriwka:Ukraine zerstört Brücke

Während die Russen weiterhin versuchen vorzudringen und die Ukrainer einzukesseln, versuchen die Ukrainer ihrerseits den Vorstoss abzuwehren und die Versorgungslinien der Russen abzuschneiden. Der Fluss wird dabei zur entscheidenden Trennlinie und hindert derzeit beide Seiten am Vorankommen.

Der Fluss Siwerskyj Donez schlängelt sich durch die Ukraine und hindert derzeit beide Kriegsparteien am Vorankommen.
Foto: N/A
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Alptraum für militärischen Angriff

Ende März entschied sich Wladimir Putin (69) für einen Strategiewechsel. Den Schwerpunkt der Offensive verlegte er in den Donbass im Osten des Landes. Nun zeigt sich aber, dass ihm hier vor allem das Gelände den Vormarsch erschwert.

Ein Grund dafür ist der Siwerskyj Donez, ein über 1000 Kilometer langer Nebenfluss des Don. Er entspringt in Russland und mündet in die Ukraine. Sein Verlauf ist schlangenförmig. Unterwegs bildet er immer wieder Sümpfe und Überschwemmungsgebiete – ein Alptraum für einen militärischen Angriff.

Mit Frontlinie identisch

Genau an diesem Fluss prallen nun die beiden Streitkräfte aufeinander. Während die Ukrainer bisher die meisten Angriffe abwehren konnten, ist den Russen am Donnerstag an einer Stelle ein Durchbruch auf die andere Flussseite gelungen. Sollten sie sich dort behaupten und den Nachschub über den Fluss sichern können, wäre das für Putin ein grosser Erfolg.

Doch wie die «NZZ» berichtet, hat die ukrainische Armee hinter dem natürlichen Hindernis bereits starke Verteidigungslinien errichtet. Kein Wunder, dass der Fluss inzwischen über längere Strecken mit der Frontlinie identisch ist. (bra)

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