Hier leben hochrangige Terroristen
So läuft es im geheimen Hochsicherheits-Gefängnis Shakma in Israel

Shula Abergel leitet das Hochsicherheitsgefängnis Shakma in Israel. Sie erzählt, wieso sie als Frau eine «Demütigung» ist und wie der Umgang mit Terroristen abläuft.
Publiziert: 19.04.2024 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2024 um 18:15 Uhr

Unter den Gefangenen wird sie «Al Mudira» genannt – die Direktorin. Und Shula Abergels Alltag ist alles andere als einfach. Eine weibliche Kommandantin wird von den Inhaftierten, genannt Nuh'ba-Gefangene, was besonders gefährliche Terroristen umfasst, als «Demütigung» empfunden. Sie befinden sich in Abergels Reich: dem Hochsicherheitsgefängnis Shakma in Israel.

Hinter den dicken Betonwänden sitzen neben Hamas-Anführern und weiteren, von Israel als hochgefährlich eingestufte Kämpfer, auch die Attentäter des 7. Oktobers. Im Gefängnis ist Sicherheit oberste Priorität, wie Abergel gegenüber der israelischen Zeitung «Ynet» berichtet.

Shula Abergel ist Kommandantin im israelischen Hochsicherheitsgefängnis Shakma – kein einfacher Beruf.
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Streng geheim

Wo genau sich das Gefängnis befindet, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Auch die Anzahl der Inhaftierten sowie ihre Identität wird, so gut es geht, unter Verschluss gehalten. Strengste Geheimhaltung ist für Abergel und ihr Team elementar.

Freiheiten und Toleranz sind in Shakma fehl am Platz. Die Inhaftierten, allen voran die Nuh'ba-Insassen, folgen einer strikten, minimalistischen Routine, die von Abergel mit viel Autorität und Strenge durchgesetzt wird. Vergehen werden nicht toleriert – die Gefangenen müssen der Kommandantin viel Respekt entgegenbringen. Ihr sei jedoch bewusst, dass es für die Inhaftierten «demütigend ist, einer Frau zu unterstehen», sagt Abergel.

Keine Emotionen

Doch auch für sie selbst und ihr Team gebe es eine Nulltoleranzgrenze: So dürfen Emotionen niemals den Umgang mit den Nuh'ba-Gefangenen beeinflussen. Um emotionale Bindungen zwischen den Häftlingen ebenfalls zu unterbinden, werden die Interaktionen auf ein Minimum reduziert und regelmässig die Zellen gewechselt. So soll sichergestellt werden, dass die Inhaftierten kein Gefühl von Gewöhnung, Komfort oder Stabilität bekommen.

An Verpflegung gibt es das gesetzlich Nötigste. Für Abergel bleiben es Gefangene, die terroristische Taten begangen haben. So waren viele der Inhaftierten an schlimmen Verbrechen wie Mord, Folter, Vergewaltigungen und Entführungen beteiligt.

Trotzdem stehe an oberster Stelle, dass die israelische Gesetzgebung jederzeit eingehalten werde und im Shakma-Gefängnis die Gefangenen dementsprechen behandelt würden. Abergel sei es wichtig, dass die Insassen einen Prozess bekämen. Wie genau ein solcher jedoch abläuft, ist erneut geheim. (zun)

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