Der Sturm «Henk» fegt derzeit über Grossbritannien und sorgt für Hochwasser und umstürzende Bäume. Betroffen war auch die Grossstadt Birmingham, wo eine heldenhafte Rettung für Aufsehen sorgte.
Liam Stych, der gerade mit seiner schwangeren Freundin spazieren war, rettete eine Mutter und deren dreijährige Tochter aus einem in Fluten versinkenden Auto. Der «Daily Mail» berichtet er von der Rettungsaktion.
«Es war einfach beängstigend»
«Wir gingen über eine Brücke und ich hörte eine Frau aus einem Auto heraus schreien. Sie rief: ‹Helfen Sie mir, helfen Sie mir, bitte retten Sie mein Baby, es liegt hinten!› Die Vorderseite ihres Autos zeigte nach unten ins Wasser, also liess ich mich von der Brücke baumeln, wobei ich darauf achtete, das Auto nicht weiter zu belasten, falls es sinken sollte», so Stych.
Ein Video zeigt die heldenhafte Aktion. Darin sieht man, wie der zweifache Vater in die Tiefe steigt und die Scheibe des Fiat Puntos einschlägt. Wie er erzählt, habe er den Wagen anschliessend mit Spanngurten am Geländer der Brücke festgemacht, um das Fahrzeug vor dem weiteren Absinken zu bewahren. «Das Auto wäre sonst von der Strömung mitgerissen worden. Es war einfach beängstigend», sagt seine Lebensgefährtin gegenüber BBC.
Da die Mutter ihr Fenster nur halb öffnen konnte, habe er zunächst das kleine Mädchen gerettet und es seiner Freundin Tia Draper, die auf der Brücke stand und den Vorfall filmte, zugeworfen. Nachdem er das Kleinkind gerettet hatte, brachte er auch dessen Mutter in Sicherheit. «Ich habe ihr gesagt, sie solle auf den Rücksitz klettern und durch das Fenster aussteigen.»
Über 300 Hochwasserwarnungen
Die Aktion sei dann auch geglückt und die Mutter konnte mit der Hilfe von Stych aus dem Wagen gerettet werden. Obwohl die Polizei der West Midlands den Mann als «lokalen Helden» bezeichnete, gab sich der Retter bescheiden und sagte, dass er nur «aus Instinkt» gehandelt habe.
Dem Strassenbauingenieur und Verkehrsleiter liegt es dem Bericht zufolge vor allem am Herzen, dass die Menschen die tödliche Gefahr von Überschwemmungen verstehen. «Es war reines Glück, dass wir dort waren, als es passierte.»
Der Sturm «Henk» forderte bereits das erste Todesopfer. So wurde in der Grafschaft Gloucestershire am Dienstag ein Mann von einem Baum erschlagen. Zudem wurden auch am Mittwoch noch über 300 Hochwasserwarnungen ausgesprochen und Zehntausende Haushalte waren ohne Strom. (dzc)