EU-Flagge und Union Jack wehen vor dem britischen Parlament in London im Wind.
Foto: KEYSTONE/EPA/ANDY RAIN

Grossbritannien
Britisches Parlament stimmt im Januar über Brexit-Vertrag ab

Das britische Parlament stimmt im Januar über den Brexit-Vertrag mit der EU ab. Das geht aus dem am Donnerstag von der Unterhausvorsitzenden Andrea Leadsom im Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichten Terminplan hervor.
Publiziert: 13.12.2018 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2018 um 16:02 Uhr

Mehrere Abgeordnete hatten nach der Verschiebung der ursprünglich für vergangenen Dienstag vorgesehenen Abstimmung ein Votum in der kommenden Woche und damit vor der Parlamentspause über den Jahreswechsel gefordert.

Neuer Termin nach Verschiebung

Dem nun veröffentlichten Terminplan zufolge stehen in der kommenden Woche andere Gesetzesentwürfe an, anschliessend pausiert das Parlament bis zum 7. Januar. Premierministerin Theresa May hatte zugesagt, bis zum 21. Januar im Parlament über den Brexit-Vertrag abstimmen zu lassen.

May hatte die für vergangenen Dienstag im Parlament geplante Abstimmung kurzfristig abgesagt, nachdem sich eine klare Niederlage abgezeichnet hatte. Dieser Schritt sorgte unter vielen Abgeordneten für Unmut - Mays eigene Konservative Partei versuchte, sie am Mittwoch mit einem Misstrauensvotum zu stürzen, das aber scheiterte. (SDA)

Aus Angst, die Abstimmung zu verlieren, hat Premierministerin Theresa May die für den 11. Dezember geplante Abstimmung im Parlament kurzfristig abgesagt. Der neue Termin wurde auf Januar festgelegt.
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Der Brexit-Fahrplan - so geht es weiter
  • 12. März: Das Parlament stimmt im sogennanten «meaningful vote» über das zwischen May und der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen ab. Zum zweiten Mal entschied das Parlament gegen Mays Deal (mit 391 zu 242 Stimmen).
  • 13. März: Die Premierministerin lässt darüber abstimmen, ob Grossbritannien die EU ohne Deal verlassen soll. Das wäre ein harter Brexit, der wegen fehlender Übergangsbestimmungen in ein Chaos führen könnte. Kommt es bei der Abstimmung zum No-Deal zu einem Nein, entscheidet das Parlament für oder gegen eine Verschiebung des Brexit.
  • 14.März: Die Abgeordneten entscheiden über die Brexit-Verschiebung. Nein = EU-Austritt am 29. März, vermutlich ohne Deal; Ja = London bittet EU um Verlängerung der Frist.
  • Für die Umsetzung eines Abkommens müssen mindestens 20 EU-Länder zustimmen, die für 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen. Kommt eine Mehrheit nicht zustande, tritt Grossbritannien ohne Deal aus der EU aus.
  • Der Austritt erfolgt in jedem Fall am 29. März 2019.
  • 12. März: Das Parlament stimmt im sogennanten «meaningful vote» über das zwischen May und der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen ab. Zum zweiten Mal entschied das Parlament gegen Mays Deal (mit 391 zu 242 Stimmen).
  • 13. März: Die Premierministerin lässt darüber abstimmen, ob Grossbritannien die EU ohne Deal verlassen soll. Das wäre ein harter Brexit, der wegen fehlender Übergangsbestimmungen in ein Chaos führen könnte. Kommt es bei der Abstimmung zum No-Deal zu einem Nein, entscheidet das Parlament für oder gegen eine Verschiebung des Brexit.
  • 14.März: Die Abgeordneten entscheiden über die Brexit-Verschiebung. Nein = EU-Austritt am 29. März, vermutlich ohne Deal; Ja = London bittet EU um Verlängerung der Frist.
  • Für die Umsetzung eines Abkommens müssen mindestens 20 EU-Länder zustimmen, die für 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen. Kommt eine Mehrheit nicht zustande, tritt Grossbritannien ohne Deal aus der EU aus.
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  • 29. Januar 2019:
    Bei einer zweiten Abstimmung einigt sich dass britische Parlament darauf, dass es Nachverhandlungen mit der EU braucht. Nur zwei Monate vor dem Brexit will Theresa May das mit Brüssel ausgehandelte Abkommen wieder aufschnüren. Doch Die Europäische Union lehnt die Änderung des Brexit-Vertrags nach wie vor ab.
     

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    Theresa May verliert erneut eine Abstimmung zum Brexit: Rund sechs Wochen vor dem EU-Austritt hat das britische Parlament die Beschlussvorlage der Regierung abgelehnt, welche die Entscheidungen einer Abstimmungsrunde von Ende Januar als Ganzes bestätigen sollte. Dazu gehörte auch die Ablehnung eines Brexits ohne Abkommen.

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