Erkrankter Höhlenforscher nach neun Tagen gerettet
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Rettung aus 1250 Metern Tiefe:Erkrankter Höhlenforscher nach neun Tagen gerettet

Glückliches Ende von Drama
Erkrankter Amerikaner (40) nach über einer Woche aus türkischer Höhle gerettet

Der US-Höhlenforscher Mark Dickey erkrankte bei einer Expedition in einer türkischen Höhle. Er war nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft an die Oberfläche zu gelangen. Eine grossangelegte Rettungsaktion brachte ihn nun zurück in die Freiheit.
Publiziert: 12.09.2023 um 00:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2023 um 07:38 Uhr

Der amerikanische Höhlenforscher Mark Dickey (40) ist nach einer grossangelegten Rettungsaktion aus einer tiefen Höhle in der Türkei gerettet worden. Dies, nachdem er während einer Expedition vor etwa neun Tagen erkrankte und die Höhle nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnte.

Die tagelange Rettungsaktion kam jetzt zum Erfolg. Dickey war in mehreren Etappen auf einer Trage aus einer Tiefe von mehr als einem Kilometer gerettet worden. Zentimeter um Zentimeter wurde er in Freiheit gebracht.

Der US-Forscher war in Silberfolie eingewickelt. Er trug Vollbart und schien schwach, aber glücklich. Dickey war bei Bewusstsein und atmete selbstständig, ohne Maske.

Der erkrankte US-Höhlenforscher Mark Dickey kurz vor seiner Rettung im Notlager in der türkischen Morca-Höhle, tief unter der Erde.
Foto: Keystone
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Nach Mitternacht in Sicherheit

Nach Mitternacht Ortszeit habe er die Höhle verlassen können, teilte der Höhlenforschungsverband der Türkei auf Twitter mit. Damit sei die Rettungsaktion «erfolgreich beendet».

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«Es war eine sehr anspruchsvolle Rettungsaktion», so Recep Salci, Leiter der türkischen Katastrophen- und Notfallmanagementbehörde. «Es gibt einige sehr enge Passagen.»

Kampf um jeden Meter

Mehr als 150 internationale Helfer, unter anderem aus Ungarn und Italien, waren an der Rettungsaktion beteiligt. Fotos zeigen, wie Mediziner Dickey versorgten. Zunächst hatte der Verband damit gerechnet, die Rettung könnte rund zwei Wochen dauern.

Die Helfer brachten den Mann auf einer Trage mit Sicherheitsgurtsystem Stück für Stück Richtung Höhleneingang. Immer wieder mussten sie in provisorischen Lagern Pausen machen, damit Dickey sich ausruhen konnte.

Die Helfer arbeiteten intensiv, um Dickey möglichst schnell aus der Höhle herauszubekommen: Am Montagnachmittag war Dickey 180 Meter, vier Stunden später 100 Meter vor dem Eingang. Der Verband twitterte: «Die Crews arbeiten weiter daran, ihn heute Abend rauszubekommen.»

Verlobte an seiner Seite

Die Tortur des 40-Jährigen in der Morca-Höhle, der dritttiefsten der Türkei, hatte am 2. September begonnen. Dickey erlitt in rund 1250 Metern Tiefe Magen-Darm-Blutungen und war nicht mehr in der Lage, selber zurück an die Oberfläche zu kommen.

Er wurde zunächst einige Hundert Meter nach oben gebracht und stabilisiert. Dort wartete er seit etwa einer Woche auf die Rettung, während er Infusionen erhielt.

Dickey gilt als Elite-Höhlenexperte. Er war mit seiner Verlobten in die Morca-Höhle abgestiegen. Seine zukünftige Frau Jessica Van Ord wich bis zur Rettung nicht von seiner Seite. (kes)

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