So flüchtete der Drogenboss vor der Polizei
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«El Chapos» Geheimtunnel:So flüchtete der Drogenboss vor der Polizei

Ex-Freundin packt aus
«El Chapo» flüchtete nackt durch Geheimtunnel

Seit November wird dem Drogenboss «El Chapo» der Prozess gemacht. Immer mehr Details über sein Leben kommen an die Öffentlichkeit. So auch eine spektakuläre Flucht.
Publiziert: 21.01.2019 um 18:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2019 um 19:43 Uhr

Dem einst mächtigsten Drogenboss der Welt, Joaquín Guzmán (61) alias «El Chapo», wird seit November in New York der Prozess gemacht. Jetzt wurde seine Ex-Freundin Lucero Sanchez Lopez (29) vor den Geschworenen befragt.

Sie berichtet von einer spektakulären Flucht. Es sind Szenen wie aus einem Hollywood-Film. Es ist das Jahr 2014. «El Chapo» versteckt sich in einem Haus in der mexikanischen Stadt Culiacan vor den Behörden. 

Unter der Badewanne gehts in die Tiefe

An seiner Seite: seine damalige Freundin Lucero Sanchez Lopez. In der Nacht stürmen plötzlich mexikanische Soldaten den Unterschlupf. Ein Entkommen scheint schier unmöglich. Aber nicht für «El Chapo». Denn er ist vorbereitet. Unter einer Badewanne befindet sich ein Loch. Holztreppen führen in die Tiefe. Ein Geheimtunnel!

War einst mit dem Drogenboss «El Chapo» zusammen: Lucero Guadalupe Sánchez López (29). Sie war mit ihm gemeinsam auf der Flucht.
Foto: AFP
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Komplett nackt tappen die zwei nach unten. «Es war sehr dunkel, und ich hatte grosse Angst», sagt Sanchez vor Gericht. Mehr als eine Stunde liefen sie durch den Tunnel. Die Flucht gelang, das Duo konnte fliehen. Guzman wurde aber später in einem Strandhotel geschnappt.

Ex-Freundin traumatisiert

Die Verfolgung und die Flucht lassen die junge Frau nicht mehr los. Sie ist laut eigener Aussage traumatisiert. Auch von der Beziehung zu Guzmán. Beide sassen gerade beim Abendessen, als er erwähnte, dass jeder, der ihn verraten hätte, sterben würde. Da waren Lopez und der Drogenboss gerade frisch zusammen.

Auch sie mischte später im Drogengeschäft mit, wurde geschnappt. Jetzt packt sie gegen Guzmán aus, arbeitet mit den Staatsanwälten zusammen.

Todesstrafe ausgeschlossen

«El Chapo» soll tonnenweise Kokain und Heroin in die USA geschmuggelt und damit Milliarden verdient haben. Zudem soll er für bis zu 3000 Morde verantwortlich sein.

Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist gemäss einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen. (jmh/SDA)

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