«Es war ein Albtraum»
US-Familie wird auf Kreuzfahrt sitzen gelassen

Eine 16-köpfige Familie aus den USA war auf einer Kreuzfahrt. Neun von ihnen stiegen für einen Ausflug vom Schiff und schafften es nicht mehr zurück – sie strandeten in Alaska.
Publiziert: 22.07.2024 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2024 um 19:24 Uhr
Liza Mia Stoll

Die Reise begann als schöner Familienausflug auf dem Kreuzfahrtschiff Norwegian Encore – und endete im Fiasko. 

30'000 Dollar hatte die Familie Gault für die 16-köpfige Gruppe hingeblättert. Eines der Highlights: ein Ausflug zu einer Holzfäller-Show in Alaska, berichtet «2 News Oklahoma». Neun Familienmitglieder nahmen teil. 

Nach dem Ausflug wollten sie zurück zum Hafen. Da begannen die Schwierigkeiten. Die Familie wollte in einen Bus einsteigen, der sie zurück zum Schiff bringen sollte. Ein Teilnehmer sagte ihnen allerdings, der Bus sei voll, sie müssten auf den nächsten warten. Der Bus kam aber nie – obwohl die Familie Fahrkarten hatte. 

Die Familie Gault stieg in Alaska aus, um eine Holzfäller-Show zu besuchen.
Foto: Facebook / Joshua Gault
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Der ganze Besitz war weg

Die Gaults riefen bei der Hafenbehörde an. Später kam ein Lieferwagen, um die Familie abzuholen. Doch es war zu spät. Als sie den Hafen erreichten, mussten sie mitansehen, wie das Schiff und damit Kleidung, Medikamente, Pässe und der Rest der Familie vor ihrer Nase davonfuhren. 

«Es war ein Albtraum. Wir hatten sechs minderjährige Kinder dabei und eine 78-jährige Schwiegermutter, die Medikamente nehmen musste. Wir mussten die letzten Tage alle Medikamente absetzen, weil sich alles auf dem Kreuzfahrtschiff befand», berichtet Familienvater Joshua Gault.

Auch den nächsten Hafen in Kanada erreichten sie nicht rechtzeitig. Und so wurde es eine lange, mehrtägige Heimreise, die zahlreiche Städte, Gepäckabholungen, gestrichene Flüge und Flughafenübernachtungen umfasste. 

Die Familie musste alles zahlen

Die Familie habe für alles extra bezahlen müssen, «alle Flüge für neun Personen, alle Lebensmittel für neun Personen, alle Hotelaufenthalte», so Gault.

Zudem habe die Kreuzfahrtgesellschaft obendrauf auch noch eine Strafe von 971 Dollar pro Person für das Verpassen des Schiffes verhängt – Gaults Kreditkarte sei mit rund 9000 Dollar belastet worden. 

Einige Familienmitglieder haben Corona

«Das Schlimmste an der Sache ist, dass Norwegian Cruise Line die Angelegenheit wie ein Problem des Kundendienstes und nicht wie einen Notfall behandelt hat», bemängelt Gault.

Die Familie ist zwar erleichtert, wieder zu Hause in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma zu sein, doch die Nachwirkungen gehen weiter. Einige Familienmitglieder haben sich unterwegs mit Corona angesteckt.

Erst, als die Familie die Medien einschaltete, erstattete Norwegian Cruise Line die Extrakosten für die Reise der Familie. Einen Teil der Kreuzfahrt erhielten sie ebenfalls zurück – und auf die nächste Kreuzfahrt bekommen sie eine Vergünstigung von 20 Prozent. 

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