Erstes Todesopfer nach Putsch in Myanmar
Studentin (†20) stirbt nach Kopfschuss bei Anti-Militär-Protest

Mya Thwet Thwet Khine (†20) ist das erste offizielle Todesopfer der Proteste gegen den Militärputsch in Myanmar. Die Studentin wurde von einer Kugel getroffen und erlag im Spital ihren schweren Verletzungen.
Publiziert: 19.02.2021 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 19:36 Uhr

Die Studentin und Lebensmittelverkäuferin Mya Thwet Thwet Khine (†20) suchte während einer Demonstration gegen den Militärputsch in Myanmar Schutz vor den Wasserwerfern der Polizei. Sie versteckte sich hinter einem Bus – und wurde dort von einer Kugel in den Kopf getroffen.

In einem über Social Media verbreiteten Video ist zu sehen, wie die junge Frau plötzlich zu Boden fällt. Die Studentin erlitt schwere Verletzungen. Ärzte erklärten wenig später, ihr Zustand sei kritisch.

Der folgenschwere Zwischenfall passierte am 9. Februar in der Hauptstadt Naypyidaw. Jetzt ist Mya Thwet Thwet Khine ihren schweren Verletzungen erlegen. Fotos aus Naypyidaw zeigen, wie die Leiche der jungen Frau aus dem Spital gebracht wird. Die Studentin ist das erste offizielle Todesopfer bei den Anti-Putsch-Protesten.

Demonstrierende halten Plakate der verstorbenen Mya Thwet Thwet Khine in die Luft.
Foto: AFP
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Sie wählte zum ersten Mal

Wie «Myanmar Now» berichtet, erklärten die Ärzte die Studentin für hirntot. Die Familie habe sich daraufhin entschieden, die lebenserhaltenden Massnahmen einzustellen.

Der Bruder der Verstorbenen, Ye Htut Aung, sagt gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters»: «Ich bin sehr traurig und sprachlos.» Die ganze Familie unterstütze die NLD-Partei der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Bei den vergangenen Wahlen habe Mya Thwet Thwet Khine zu ersten Mal gewählt.

Die Proteste gegen den Militärputsch gegen die Regierung von Suu Kyi Anfang Februar reissen währenddessen nicht ab. Suu Kyi wurde seit ihrer Festsetzung nicht mehr gesehen. Sie soll sich im Hausarrest befinden. Die Friedensnobelpreisträgerin gewann die Parlamentswahl im November. Die Militärs werfen ihr Wahlbetrug vor. (noo)

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