Obama sieht in Floyd-Protesten auch Zeichen der Hoffnung
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Erster schwarzer US-Präsident:Obama nennt Floyd-Proteste auch Zeichen der Hoffnung

Erster schwarzer US-Präsident
Obama sieht in Floyd-Protesten auch Zeichen der Hoffnung

Der frühere US-Präsident Barack Obama (56) sieht die friedlichen Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd (†46) bei einem brutalen Polizeieinsatz als Chance, Fortschritte im Kampf gegen den «institutionalisierten Rassismus» in den USA zu machen.
Publiziert: 04.06.2020 um 03:56 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2020 um 11:04 Uhr

Es sei beeindruckend und ein Zeichen der Hoffnung, dass sich Menschen aller Gesellschaftsschichten und Hautfarben an den Protesten im ganzen Land beteiligten, sagte Obama am Mittwoch (Ortszeit). Die jüngsten Ereignisse seien eine «unglaubliche Chance», weil vielen Menschen bestehende Benachteiligungen erstmals bewusst würden.

Obwohl es vereinzelt Ausschreitungen gegeben habe, halte eine Mehrheit der Amerikaner die Proteste weiter für gerechtfertigt «wegen der Ungerechtigkeiten, die sie gesehen haben», sagte Obama in einer Videoschalte seiner Stiftung. In der Vergangenheit hätten sich vor allem Schwarze und andere Minderheiten an solchen Protesten beteiligt.

«Das ist jetzt anders. Man sieht sich diese Proteste an und es gibt einen viel repräsentativeren Querschnitt Amerikas, der friedlich demonstriert», sagte Obama. «Das gab es in 1960er Jahren nicht ... es gibt einen Mentalitätswechsel, eine stärkere Erkenntnis, dass wir Besseres schaffen können», fügte Obama hinzu.

Proteste sollen Lage für «die Mächtigen unbequem machen»

Die Proteste seien wichtig, um die Lage für «die Mächtigen unbequem zu machen», genauso wichtig sei es aber, für nachhaltige Reformen zu kämpfen. Deswegen sei es wichtig, auf allen Ebenen zu wählen, damit aus Forderungen überprüfbare Gesetze und Vorschriften würden, sagte Obama. Polizei und Justizreformen fänden häufig auf Ebene der Kommunen und Bundesstaaten statt, sagte Obama.

In den USA wird im November ein neuer Präsident gewählt. Bei den Wahlen bleiben oft vor allem jüngere Amerikaner und Minderheiten - die derzeit auf die Strassen gehen - schlicht zuhause. Der Demokrat Obama unterstützt bei der Wahl seinen früheren Vizepräsidenten Joe Biden. Der Republikaner Donald Trump bemüht sich um eine Wiederwahl. (SDA)

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