Erneut Proteste in Bratislawa
Tausenden Slowaken ist Fico-Rücktritt nicht genug

Der Rücktritt des slowakischen Premiers Robert Fico hat die Gemüter in der Bevölkerung nicht beruhigt: Zehntausende haben am Freitag Neuwahlen gefordert.
Publiziert: 16.03.2018 um 18:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:25 Uhr

Der Rücktritt des slowakischen Premiers Robert Fico ist Zehntausenden nicht genug: In mehreren Städten haben sich erneut Bürgerinnen und Bürger versammelt, um gegen die Regierung zu protestieren. Sie fordern vorgezogene Wahlen zur Lösung der politischen Krise, die nach dem Mord an dem Ringier-Journalisten Jan Kuciak ausgebrochen war.

Der Standpunkt der Regierungsgegner: Sie stören sich daran, dass Ficos Rücktritt lediglich ein Austausch der Figuren sei. Mit der Nachfolge seien weiterhin dieselben Kräfte an der Macht, welche jahrelang Korruption in der Slowakei tolerierten.

Der Journalist Kuciak recherchierte monatelang an Korruptions-Themen und enthüllte unsaubere Geschäfte von Politik-nahen Unternehmen. Der Mord an ihm und seiner Verlobten lösten die grössten Proteste in der Slowakei nach jenen, welche 1989 das kommunistische Regime stürzen liessen. (pma)

In der slowakischen Hauptstadt Bratislawa haben Zehntausende protestiert.
Foto: CHRISTIAN BRUNA
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Regierung Fico vor dem Ende

Das slowakische Parlament hielt gestern eine Schweigeminute für Jan Kuciak (†27) ab. Ansonsten wurde in Bratislava heiss diskutiert: Die Partei Most-Hid droht mit dem Austritt aus der Regierung mit Robert Ficos (53) Sozialdemokraten, sollte es keine Neuwahlen geben. Der andere Regierungspartner, die rechte SNS, ist schon bereit für einen Termin im Sommer. Fico muss nicht nur die Krisengespräche mit den Koalitionspartnern, sondern am Montag auch noch ein Misstrauensvotum dreier Oppositionsparteien überstehen.

Das slowakische Parlament hielt gestern eine Schweigeminute für Jan Kuciak (†27) ab. Ansonsten wurde in Bratislava heiss diskutiert: Die Partei Most-Hid droht mit dem Austritt aus der Regierung mit Robert Ficos (53) Sozialdemokraten, sollte es keine Neuwahlen geben. Der andere Regierungspartner, die rechte SNS, ist schon bereit für einen Termin im Sommer. Fico muss nicht nur die Krisengespräche mit den Koalitionspartnern, sondern am Montag auch noch ein Misstrauensvotum dreier Oppositionsparteien überstehen.

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