Ina K.* (47) war sauer: Seit zehn Jahren war sie mit ihrem Freund Steven R.* (†51) bereits zusammen – da kündigte er an, sie verlassen zu wollen. Grund: Er würde bald steinreich werden, genauer, eine Erbschaft von 30 Millionen Dollar stand ihm zu. Das zumindest glaubte er.
Die tragische Wahrheit: Er wurde offenbar Opfer eines Online-Scams. Sein Sohn sagt gegenüber der «New York Post», dass sein Vater ein E-Mail eines «Anwalts» erhalten habe, der über das Vermögen eines «entfernten Verwandten» verfüge und ihm bald 30 Millionen Dollar übergeben wolle.
Auch Ina K. glaubte offenbar an den plötzlichen Reichtum – und fasste einen perfiden Plan: Sie servierte ihrem Freund einen ganzen Nachmittag immer wieder süssen Tee. Die Ermittler glauben, dass sie darin Frostschutzmittel versteckte.
Sie behauptete, er habe einen Hitzschlag erlitten
Steven R. trank Tasse um Tasse – und klagte schliesslich über Magenschmerzen. Am 4. September wurden Rettungskräfte zu seinem Haus gerufen, weil er nicht mehr ansprechbar war. Am 5. September starb er schliesslich im Spital.
Als die Ermittler Ina K. befragten, sagte sie, ihr Freund habe einen Hitzschlag erlitten und habe den ganzen Tag Alkohol konsumiert. Das deckte sich allerdings nicht mit dem Obduktionsbericht. In Steven R.s Körper wurde Ethylenglykol gefunden – Hauptbestandteil von Frostschutzmittel. Und keine Spur von Alkohol.
Sie hätte sowieso kein Geld erhalten
Schnell verdächtigten die Freunde und Verwandte von Steven R. dessen Freundin, da sie zuvor verdächtige Bemerkungen gemacht hätte. Auch die Polizei wurde misstrauisch und befragte ihr Umfeld. Ein Freund von Ina K. sagte laut «New York Times», sie sei verärgert gewesen, dass ihr Freund sie nach Erhalt der Erbschaft verlassen würde.
Bei der Befragung durch die Ermittler glaubte Ina K. immer noch, dass ihr ein Teil der vermeintlichen Erbschaft zustehe, da sie seit Jahren seine Lebensgefährtin gewesen sei. Einige US-Bundesstaaten kennen entsprechende Gesetze, allerdings trifft dies nicht auf North Dakota zu. Ina K. reagierte laut der «New York Times» «verärgert», als sie von den Ermittlern darüber aufgeklärt wurde.
Im Wohnzimmer entdeckten die Ermittler schliesslich eine Flasche mit Frostschutzmittel. Ina K. will ihre Tat allerdings nicht zugeben. Sie schilderte den Ermittlern verschiedene abenteuerliche Szenarien, wie ihr Freund sich versehentlich vergiftet haben könnte – darunter durch das Rauchen einer Zigarette, die in das Mittel gefallen sein könnte.
Ina K. wurde am Montag des Mordes angeklagt. (neo)
*Namen bekannt