«Er war ein herzensguter Mensch»
Schweizer (†74) in Brasilien überfallen und getötet

Der Schweizer Markus F. (†74) wurde am letzten Sonntag in seinem Haus in Vale Verde bei Porto Seguro getötet. Die Behörden in Brasilien gehen davon aus, dass er einem Raubmord zum Opfer fiel.
Publiziert: 20.09.2018 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 14:59 Uhr

In der Nacht auf Montag nahm das Leben des Schweizers Markus F.* (†74) in der brasilianischen Stadt Porto Seguro ein brutales Ende. Wie brasilianische Medien berichten, wurde er vor seinem Haus von Angreifern niedergestochen. Das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt gegenüber BLICK den Tod des Schweizers.

Gegenüber der Polizei gab eine Nachbarin an, dass sie noch in der Nacht Hilfeschreie vom Haus des Schweizers gehört habe. Sie habe sich aber nicht getraut, selber nachzuschauen, ob alles in Ordnung sei. Die Haushälterin fand den Leichnam von F. dann am frühen Montagmorgen.

Polizei geht von Raubmord aus

Warum der 74-Jährige sterben musste, ist noch nicht geklärt. Die Türe seines Hauses stand nach der Tat sperrangelweit offen, es konnten aber keine Einbruchspuren festgestellt werden.

Auswanderer Markus F. (†74) wurde in der Nacht auf Montag in der brasilianischen Stadt Porto Seguro getötet. Die Polizei geht davon aus, dass er Opfer eines Raubmords wurde.
Foto: zVg
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Seine beiden Autos, die Wertsachen und das Bargeld im Wert von umgerechnet mehreren tausend Franken, das F. im Haus hatte, wurden aber nicht angetastet, berichten lokale Medien. Weil sein Portemonnaie fehlt, geht die Polizei dennoch von einem Raubmord aus. Nach dem Täter wird noch gefahndet.

F. lebte seit über 20 Jahren in Brasilien

Der 74-Jährige wanderte vor über 20 Jahren aus der Schweiz in die Region aus und kaufte sich ein kleines Haus mit Hof in einem dünn besiedelten Aussenbezirk der Stadt. Bei den anderen Schweizer Auswanderern in der Region war F. beliebt. «Er war ein offener Mensch, eine Frohnatur», sagt sein Bekannter P.W.** zu BLICK.

F. gründete eine Familie mit einer Brasilianerin, sie hatten gemeinsam eine Tochter und einen Sohn. Laut seines Bekannten ging die Beziehung allerdings in die Brüche, seither habe F. alleine in dem abgelegenen Haus gewohnt, sagt W. 

Bis zu seiner Pensionierung sei F. immer wieder im Sommer in die Schweiz gereist, um als Kanalarbeiter Geld zu verdienen. So konnte er seinen Kindern eine gute Ausbildung finanzieren. «Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht, wenn er über seine Projekte sprach, erinnert sich W. «Er war ein herzensguter Mensch.» (krj)

* Name geändert

** Name bekannt

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