Er hatte wohl Beziehungen zu den Paris-Attentätern
Belgien erhebt Anklage gegen gestern verhafteten Mann

Die belgische Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris Anklage gegen einen weiteren Verdächtigen erhoben. Ein zweiter, ebenfalls am Donnerstag festgenommener Mann sei dagegen freigelassen worden.
Publiziert: 22.01.2016 um 18:21 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 13:36 Uhr

Gestern und vorgestern wurden in Belgien zwei Männer im Zusammenhang mit den Attentaten von Paris festgenommen. Bei den Betroffenen handle es sich um einen 1986 geborenen Belgier und um einen 1981 geborenen Marokkaner, so die Staatsanwaltschaft in Brüssel. In welcher Art und Weise die beiden in die Anschläge verwickelt gewesen sein könnten, blieb zunächst unklar. Die Ermittler teilten lediglich mit, dass die Männer vermutlich Verbindungen zu anderen Verdächtigen hätten.

Gegen einen dieser beiden hat Belgien nun Anklage erhoben. Der andere wurde freigelassen. Eine weitere Person sei zudem wieder auf freiem Fuss, die im Dezember in Untersuchungshaft genommen worden war. Die vorliegenden Hinweise seien nicht ausreichend für eine weitere Haft, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Zehn Verdächtige in Belgien in Haft

Damit sind insgesamt zehn Personen in Belgien im Zusammenhang mit dem Anschlag in Haft. Die Terrorangriffe vom 13. Novemberm 2015 auf den Pariser Konzertsaal «Bataclan» sowie mehrere Cafés, Restaurants und die Sportarena Stade de France hatten 130 Todesopfer gefordert. In der vergangenen Woche hatten die Ermittler mitgeteilt, dass die Attentäter von Paris vor ihren Anschlägen zwei Wohnungen und ein Haus in Belgien als Unterschlupf genutzt hätten.

Nach den Anschlägen, zu denen sich die radikalislamische IS-Miliz bekannt hat, führten viele Spuren nach Belgien. Mindestens zwei der Attentäter sollen im Brüsseler Stadtteil Molenbeek gewohnt haben. Der in Brüssel geborene Hauptverdächtige Salah Abdeslam wird weiter gesucht. (ct/SDA)

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