«Eine beispiellose Krise im Gazastreifen»
Israelische Soldaten verletzen über 13'000 Palästinenser

Die israelische Armee hat im Gazastreifen nach Angaben des Roten Kreuzes seit Beginn einer Protestwelle Ende März mehr als 13'000 Palästinenser durch Schüsse verletzt.
Publiziert: 18.06.2018 um 23:34 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:30 Uhr

Die israelische Armee hat im Gazastreifen nach Angaben des Roten Kreuzes seit Beginn einer Protestwelle Ende März mehr als 13'000 Palästinenser durch Schüsse verletzt. «Das ist eine beispiellose Krise im Gazastreifen», sagte Robert Mardini, der Nahost-Verantwortliche beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), am Montag in New York.

Selbst während des Krieges im Jahr 2014 zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas habe es nicht so viele Verletzte gegeben wie infolge der jüngsten Proteste, sagte Mardini weiter. Der Grossteil der getroffenen Palästinenser erlitt schwere Verletzungen. Rund 1400 Patienten seien von drei bis fünf Kugeln getroffen worden, häufig in die Beine.

Das Rote Kreuz will Mardini zufolge fünfzig zusätzliche OP-Betten in einem Krankenhaus im Gazastreifen errichten, um bei der Versorgung der Schusswunden zu helfen.

Palästinensische Demonstranten verbrennen Reifen an der Grenze zum Gazastreifen.
Foto: ashraf amra (Archivbild)

Seit Wochen protestieren an der Grenze des Gazastreifens zahlreiche Menschen gegen die Landnahme durch Israel. Dabei versuchten Palästinenser nach Angaben der israelischen Armee wiederholt, Soldaten an der Grenze anzugreifen oder auf israelisches Territorium vorzudringen.

Israel beruft sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung und die Abwehr illegaler Grenzübertritte. Seit Beginn der Proteste tötete die israelische Armee nach palästinensischen Angaben mehr als 130 Palästinenser. Auf israelischer Seite gab es keine Toten. (SDA)

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