«Die Reaktion hätte ich nicht erwartet»
Trump wird an Uno-Vollversammlung ausgelacht

Ins eigene Horn blasen, das kann Donald Trump gut. So begann er auch seine Rede im Uno-Hauptsitz in New York – und erntete eine Reaktion, mit der er nicht gerechnet hätte.
Publiziert: 25.09.2018 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2018 um 20:28 Uhr
Trump wird von Uno-Vollversammlung ausgelacht
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Er protzte zu viel:Trump wird von Uno-Vollversammlung ausgelacht

US-Präsident Donald Trump (72) ist sich Jubel gewohnt – vor allem, wenn er die USA und seine eigenen Leistungen in den Himmel lobt. So beginnt er auch seine Rede vor der Uno-Vollversammlung in New York: «In weniger als zwei Jahren hat meine Regierung mehr erreicht, als fast jede andere in der Geschichte der USA», sagt Trump.

Darauf bricht das Publikum kurz, aber deutlich hörbar in Gelächter aus. Trump gerät kurzzeitig aus der Fassung. «So wahr», legt er nach. Er muss sich kurz sammeln und sagt dann: «Diese Reaktion hatte ich nicht erwartet, aber es ist okay», sagt er dann, gefolgt von weiterem Gelächter.

Trump ruft Uno zur Isolation von Iran auf

Dann beginnt der US-Präsident aber mit dem ernsten Teil seiner mit Spannung erwarteten Rede. Einmal mehr hat er mit Nachdruck seine «America First»-Politik vertreten. Trump sprach am Dienstag am Uno-Hauptsitz von einer «Ideologie der Globalisierung», die von den USA abgelehnt werde.

Sein Land werde in Zukunft nur noch Auslandshilfe an die Staaten gewähren, die die USA respektierten und deren Freunde seien. Im Atomstreit mit dem Iran bestätigte Trump seine harte Haltung und rief alle Staaten auf, die iranische Führung so lange zu isolieren, wie deren aggressives Verhalten andauere.

Trump verteidigte den einseitigen Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran und die damit verbundenen US-Sanktionen, die seit August wieder wirksam sind. 

Der US-Präsident betonte, am 5. November werde eine zweite Runde an Sanktionen wieder in Kraft gesetzt werden, die unter anderem den für den Iran überaus wichtigen Ölhandel betreffen. Durch den wirtschaftlichen Druck sollten der Regierung in Teheran die Gelder dafür verwehrt werden, «ihre blutigen Absichten zu verfolgen».

EU will US-Sanktionen gegen Iran umgehen

Die EU hingegen hält unverändert an dem Atomabkommen mit dem Iran fest. Die EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini kündigte zum Beginn der Uno-Vollversammlung Schritte zur Umgehung der US-Sanktionen gegen den Iran an.

US-Aussenminister Mike Pompeo übte umgehend scharfe Kritik an dem von EU-Staaten geplanten System zur Umgehung von US-Sanktionen gegen das «Verbrecherregime» in Teheran. «Das ist eine der denkbar kontraproduktivsten Massnahmen für regionalen und globalen Frieden und Sicherheit», sagte er.

Irans Präsident: Trump handle «absurd und abnormal»

Nach scharfer Kritik von US-Präsident Trump an der iranischen Führung rechnete Präsident Hassan Ruhani vor der Uno-Vollversammlung im Gegenzug mit der US-Regierung ab. «Dem Multilateralismus entgegentreten ist kein Zeichen der Stärke, sondern ein Symbol der Schwäche des Intellekts», sagte Ruhani in einer Rede bei der Generaldebatte. Trump trample auf den globalen Regeln herum und handle «absurd und abnormal».

Die dem Iran auferlegten Sanktionen seien eine Form von «Wirtschaftsterrorismus». Gleichzeitig streckte Ruhani aber auch eine Hand in Richtung USA aus: «Wir laden Sie ein, an den Verhandlungstisch, den Sie verlassen haben, zurückzukommen», sagte Ruhani. «Ich beginne den Dialog genau hier.» (rey/SDA)

Berset widerspricht Trump

Bundespräsident Alain Berset widerspricht der Ansicht von US-Präsident Donald Trump, der in seiner Rede vor der UNO-Generalversammlung am Dienstag behauptet hatte, die Welt sehe gegenwärtig das Ende der Globalisierung.

«Wenn man sich die heutige, digital verbundene Welt ansieht, kann man kaum zum Schluss kommen, die Globalisierung gehe zu Ende», sagte Berset vor Medienvertretern in New York nach der Rede Trumps. 

Berset will in seiner Rede vor dem Uno-Gremium am Dienstagabend vor Nationalismus und Abschottung warnen. Er betonte vor den Medien die Wichtigkeit des Multilateralismus in der heutigen Zeit, in der die Hauptachsen der zukünftigen Zusammenarbeit festgelegt würden.

Der Bundespräsident zeigte sich auch nicht einverstanden mit Trumps Kommentar zum neuen Migrationspakt der Uno. Der amerikanische Präsident hatte befunden, Migration sollte nicht von einer internationalen Organisation besprochen werden, die keinen Bürgern Rechenschaft schulde. Trump bestätigte, dass die USA beim Migrationspakt nicht mitmachen werden. 

Berset sagte, er finde es höchst wichtig, dass gerade auch die Migration in einem internationalen Rahmen diskutiert werde. Sie sei schliesslich grenzübergreifend - Menschen reisten aus einem Land in andere.

Der Pakt wurde unter dem Vorsitz des Schweizer Uno-Botschafters in New York, Jürg Lauber, und seinem mexikanischen Amtskollegen ausgearbeitet. Er soll dazu beitragen, die globale Migration künftig sicherer, geordneter und geregelter zu gestalten. Berset bezeichnete ihn als ideales Forum um auf Migrationsfragen einzugehen. (SDA)

Bundespräsident Alain Berset widerspricht der Ansicht von US-Präsident Donald Trump, der in seiner Rede vor der UNO-Generalversammlung am Dienstag behauptet hatte, die Welt sehe gegenwärtig das Ende der Globalisierung.

«Wenn man sich die heutige, digital verbundene Welt ansieht, kann man kaum zum Schluss kommen, die Globalisierung gehe zu Ende», sagte Berset vor Medienvertretern in New York nach der Rede Trumps. 

Berset will in seiner Rede vor dem Uno-Gremium am Dienstagabend vor Nationalismus und Abschottung warnen. Er betonte vor den Medien die Wichtigkeit des Multilateralismus in der heutigen Zeit, in der die Hauptachsen der zukünftigen Zusammenarbeit festgelegt würden.

Der Bundespräsident zeigte sich auch nicht einverstanden mit Trumps Kommentar zum neuen Migrationspakt der Uno. Der amerikanische Präsident hatte befunden, Migration sollte nicht von einer internationalen Organisation besprochen werden, die keinen Bürgern Rechenschaft schulde. Trump bestätigte, dass die USA beim Migrationspakt nicht mitmachen werden. 

Berset sagte, er finde es höchst wichtig, dass gerade auch die Migration in einem internationalen Rahmen diskutiert werde. Sie sei schliesslich grenzübergreifend - Menschen reisten aus einem Land in andere.

Der Pakt wurde unter dem Vorsitz des Schweizer Uno-Botschafters in New York, Jürg Lauber, und seinem mexikanischen Amtskollegen ausgearbeitet. Er soll dazu beitragen, die globale Migration künftig sicherer, geordneter und geregelter zu gestalten. Berset bezeichnete ihn als ideales Forum um auf Migrationsfragen einzugehen. (SDA)

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