Omikron ist offenbar weniger gefährlich als Delta
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Omikron weniger gefährlich?Diese neuen Studien machen Hoffnung

Diese neuen Studien machen Hoffnung – Fauci spricht von guten Nachrichten
Omikron-Verläufe offenbar zwei Drittel weniger schwerwiegend als Delta

US-Chefvirologe Anthony Fauci verweist auf zwei neue Studien, die hoffnungsvoll machen. Omikron scheint weniger gefährlich als Delta. Das besagen neueste Daten aus Südafrika und Schottland. Auch Virologe Drosten meldet sich – für einmal – zuversichtlicher zur Pandemie.
Publiziert: 23.12.2021 um 02:03 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2021 um 07:34 Uhr
Daniel Kestenholz

Diese Studien machen Hoffnung. Offenbar gibt es zunehmende Hinweise darauf, dass die Omikron-Variante des Coronavirus im Vergleich zur Delta-Variante weniger wahrscheinlich zu schweren Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen führt. Dies resultiert auch in geringerer Sterblichkeit.

Delta wird gefährlicher eingestuft als Omikron. Letztere ist mit einem um zwei Drittel geringeren Risiko einer Covid-19-Krankenhauseinweisung verbunden als Delta. Das besagt eine in Schottland durchgeführte Studie, die Forscher an der Universität Edinburgh am Mittwoch veröffentlichten.

Eine weitere, auf der medizinischen Datenbank medrxiv.org veröffentlichte Studie legt nahe, dass Menschen mit Omikron-Infektionen im Vergleich zu Delta-Infektionen eine um 80 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Diese in Südafrika durchgeführte Studie hält jedoch fest, dass schwere Omikron- und Delta-Verläufe etwa gleich schwerwiegend seien, sobald der Patient ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Sprich für einmal von guten Nachrichten: US-Chefvirologe Anthony Fauci.
Foto: Keystone
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Fauci spricht von «guten Nachrichten»

US-Chefvirologe Anthony Fauci (80) stellte die neuesten Daten aus Südafrika und Schottland am Mittwoch bei einem Briefing im Weissen Haus vor. Weitere Studien gehörten abgewartet, doch er klang auch schon pessimistischer.

«In der Tat scheint es so zu sein, dass in Südafrika der Schweregrad der Erkrankung im Vergleich zu Delta abgenommen hat», so Fauci. Es gebe weniger Krankenhausaufenthalte, auch sei eine zusätzliche Sauerstofftherapie weniger notwendig.

Die Studie aus Schottland bestätigte die Daten aus Südafrika. Fauci: «Das sind gute Nachrichten, aber wir müssen abwarten, was in unserer eigenen Bevölkerung passiert, die ihre eigenen demografischen Überlegungen hat.»

Gefahr nicht gebannt

Die Studie aus Schottland umfasst Daten zu 23'840 Omikron-Fällen und 126'511 Delta-Fällen im Zeitraum vom 1. November bis 19. Dezember. Bei den Omikron-Infizierten gab es 15 Krankenhauseinweisungen, bei den Delta-Infizierten 856.

Wermutstropfen: Obwohl zwei Drittel weniger schwere Verläufe bedeutend sei, könne Omikron auch bei doppelt Geimpften schwere Erkrankungen hervorrufen, wird James Naismith, Professor für Strukturbiologie an der Universität Oxford, von CNN zitiert. «Wenn sich Omikron also weiterhin alle paar Tage verdoppelt, könnte es bei der doppelt geimpften Bevölkerung zu viel mehr Krankenhausaufenthalten als bei Delta kommen.»

Demnach liegt auch die Zahl der Personen, die bereits Covid-19 hatten und sich erneut infizierten, bei Omikron mehr als zehnmal so hoch wie bei Delta. Eine Auffrischungsimpfung verringere das Risiko einer symptomatischen Omikron-Infektion um mehr als die Hälfte. Der Booster biete einen erheblichen zusätzlichen Schutz, schreiben die Autoren der Studie. Sie geben auch zu bedenken, dies seien noch frühe und vorläufige Daten, die Ergebnisse könnten sich mit dem Fortschreiten der Epidemie noch ändern.

Drosten: Omikron etwas abgeschwächt gegenüber Delta

Selbst Ungeimpfte sehen durch Omikron weniger als durch Delta gefährdet. Der renommierte deutsche Virologe Christian Drosten verweist auf eine «wegweisende» Studie, wonach Ungeimpfte haben bei einer Omikron-Infektion 24 Prozent weniger Risiko einer Krankenhausaufnahme ausgesetzt sind. «Omikron ist also gegenüber Delta etwas abgeschwächt», so Drosten auf Twitter.

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