Terry K.* (36) ist bei seinen Nachbarn als komischer Kauz bekannt. Der Mann, der beschuldigt wird, das Mädchen Cleo S.* (4) von einem Campingplatz in Australien entführt zu haben, ist von Bratz-Puppen besessen. In seinem Haus hat er ein Zimmer voller Spielzeug, obwohl er nach bisherigen Erkenntnissen keine Kinder hat.
K. wurde am Mittwoch früh in der westaustralischen Stadt Carnarvon festgenommen. In seinem Haus fand die Polizei die seit 18 Tagen vermisste Cleo, eingesperrt in einem Schlafzimmer mit Spielzeug.
Ermittler geben nur wenige Einzelheiten bekannt
Der Verdächtige musste am Donnerstag zum ersten Mal vor Gericht erscheinen. Dort wurde er wegen gewaltsamer Entführung oder Weglockung eines Kindes unter 16 Jahren angeklagt. Die kleine Cleo konnte unterdessen mit ihrer überglücklichen Mutter Ellie S. wiedervereint werden.
Die Polizei hat bisher nur wenige Einzelheiten über die Ermittlungen bekannt gegeben. Noch ist unklar, wie sie K. auf die Spur kam. Unbekannt ist auch der genaue Ablauf der mutmasslichen Entführung.
Er bezeichnet sich selbst als «Mamas kleine Göre»
Facebook-Profile, die in Verbindung mit dem Verdächtigen stehen, zeichnen ein Bild einer zutiefst verstörenden Persönlichkeit. Wie jetzt bekannt wird, nutzt K. ein Konto unter dem Namen «Bratz DeLuca». Auf dem Profil beschreibt der 36-Jährige ausführlich seine Obsession für Bratz-Puppen. K. postete unter anderem Fotos eines Zimmers in seinem Haus, das komplett mit solchen Puppen gefüllt ist.
Auf anderen Bildern fährt der Verdächtige mit Bratz-Puppen im Auto durch Sydney. «Ich liebe meine Puppen», heisst es in einem Beitrag. «Ich liebe es, mit meinen Puppen herumzufahren, ihnen die Haare zu machen und Selfies in der Öffentlichkeit zu machen.» Zudem beschreibt sich K. auf dem Profil selbst als «Mamas kleine Göre».
Will er wie Michael Jackson aussehen?
K. behauptet auf Facebook auch, Vater einer kleinen Tochter zu sein. Er postete Bilder vom Bauch einer schwangeren Frau. Laut den Nachbarn ist der Mann jedoch kinderlos.
Die von K. auf Facebook veröffentlichten Selfies lassen einen weiteren verstörenden Aspekt seiner Persönlichkeit vermuten. Auf den Fotos scheint der Verdächtige wie der 2009 verstorbene Popstar Michael Jackson (†50) aussehen zu wollen. Betrieb er in Carnarvon seine eigene kleine Neverland-Ranch? Auffällig: K.s Frisur ist deutlich jener des Sängers in den 1980er-Jahren nachempfunden.
Eines der mit K. verknüpften Social-Media-Konten folgt laut «Daily Mail» sogar Cleos Mutter Ellie S., die mit ihrem Profil um Hilfe bei der Suche nach ihrer vermissten Tochter bat.
Die Polizei äussert sich derzeit nicht zu Fragen über die Puppenbesessenheit des Verdächtigen. Sie gibt auch keine Auskunft darüber, ob K. das Spielzeug benutzt haben könnte, um Cleo anzulocken. (noo)