Die Highlights der US-Wahlkampf-Show
«Habe nur Rosie O'Donnell als fette Sau beschimpft»

Die republikanischen Präsidentschafts-Kandidaten kreuzten am Donnerstag in Cleveland die Klingen. Nicht immer konnten sie mit ihren Statements überzeugen. Hier eine Auswahl der besten Aussagen des Abends.
Publiziert: 07.08.2015 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:29 Uhr
Die Highlights der republikanischen TV-Debatte
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:Die Highlights der republikanischen TV-Debatte

Millionen US-Bürger schalteten am Donnerstagabend ihren Fernseher ein, um die TV-Debatte des Jahres zu verfolgen. In der Quicken Loans Arena in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio, wo sonst Basketball-Matches und Eishockey-Spiele ausgetragen werden, standen sich die Präsidentschaftsanwärter der Republikaner erstmals gegenüber. «Fox News» übertrug die Debatte live – in der Erwartung auf Rekord-Quoten von bis zu 15 Millionen TV-Zuschauern.

Diese wurden nicht enttäuscht. Die zehn der 17 Kandidaten, die an der Haupt-Debatte zur Primetime teilnehmen durften, lieferten sich einen Hahnenkampf. Blick.ch hat die spannendsten, aber auch die skurrilsten Aussagen der Präsidentschaftsanwärter zusammengestellt (siehe Video):

- Immobilien-Tycoon Donald Trump liess die Zuschauer gleich zu Beginn der Debatte aufhorchen. Wie allen Kandidaten stellten ihm die Moderatoren die Frage, ob er – sollte er von den Republikanern nicht nominiert werden – als unabhängiger Kandidat zu den Präsidentschaftswahlen antreten würde. Während sich seine neun Kontrahenten dezidiert dagegen aussprachen, liess er sich einzig zu folgender Zusage hinreissen: «Wenn ich der Nominierte bin, werde ich versprechen, nicht als Unabhängiger zu kandidieren.» Anders gesagt: Alles ist offen – ganz zur Besorgnis seiner Partei.

- Wenig später sorgte Trump erneut für Aufsehen. Moderatorin Megyn Kelly sprach den vor Selbstbewusstsein strotzenden Unternehmer darauf an, dass er in der Vergangenheit Frauen als «fette Säue, Hunde, Tölpel und widerliche Tiere» bezeichnet habe. «Nur Rosie O'Donnell!», rief Trump dazwischen – das Publikum konnte sich Lacher nicht verkneifen. O'Donnell ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Moderatorin und Produzentin, mit der Trump in den Haaren liegt. Dann verteidigte er sich: «Ich werde von so vielen Leuten herausgefordert und ich habe, offen gesagt, keine Zeit für totale politische Korrektheit», sagte er. «Und um ehrlich zu sein, hat dafür auch dieses Land keine Zeit.»

- Der renommierte Neurochirurg Ben Carson hatte eine lustige Antwort parat, als er gefragt wurde, welche Voraussetzungen ein US-Präsident erfüllen müsse. «Was wahrscheinlich am wichtigsten ist, ist ein Gehirn zu haben», sagt er. Nicht viel überzeugender warb er in den finalen 30-Sekunden-Statements für sich. «Ich bin der Einzige, der siamesische Zwillinge operiert», sagte er – den Bezug zum US-Präsidentschaftsamt liess er dabei allerdings offen.

- Ted Cruz, Senator in Texas, sagte während seinen 30 Sekunden, Amerika müsse «beginnen, Religionsfreiheit durchzusetzen». «Eine grosse Veränderung», meinte ein Leser von «fitsnews.com» mit ironischem Unterton.

- Mike Huckabee, der während elf Jahren Gouverneur von Arkansas war, wählte zum Thema Armee ebenso deutliche und gehaltvolle Worte: «Das Militär ist kein soziales Experiment, seine Absicht ist, Menschen zu töten und Sachen kaputt zu machen.»

- Ein weiteres zentrales Thema der Debatte – nebst Immigration, Armee und Terrorismus – waren die Rechte von Homosexuellen. Kandidat John Kasich, Gouverneur von Ohio, versuchte seine aus seiner Sicht liberale Haltung an einem Beispiel darzulegen: «Ich war erst kürzlich an der Hochzeit eines Freundes, der schwul ist. Nur weil jemand nicht gleich denkt wie ich, bedeutet das nicht, dass ich ihn nicht gern haben kann. Sollte also eine meiner Töchter lesbisch werden, werde ich sie genau gleich lieben und akzeptieren.» Bravo, Herr Kasich! (lha)

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