Deutschland liefert nicht – dabei könnten Marder- und Leopard-Panzer matchentscheidend sein
Diese Panzer stehen auf der Ukraine-Wunschliste

Die Ukraine konnte die Russen teilweise zum Rückzug bewegen, doch der Krieg geht weiter. Warum die Ukrainer weiterhin vor allem auf Panzer-Lieferungen aus Deutschland hoffen – mit wenig Erfolgsaussichten.
Publiziert: 16.09.2022 um 16:55 Uhr

Das ukrainische Militär konnte in den vergangenen Tagen einen Erfolg nach dem anderen verzeichnen. Monatelang wurde eine Gegenoffensive gegen Russland geplant. So konnte die Ukraine viele Gebiete im Nordosten zurückgewinnen. Kiew betont, dass diese Erfolge vor allem der Unterstützung des Westens zu verdanken sind. Als besonders effektiv erwiesen sich die aus Amerika gelieferten Himars-Raketenwerfer und die Gepard-Panzer aus Deutschland. Es ist klar: Weitere Lieferungen sind nötig. Hoffnungsvoll blickt man in der Ukraine auf die deutschen Kampfpanzer Leopard 2 und Marder-Schützenpanzer, schreibt die «Welt».

Bereits im Juli lieferte Deutschland der Ukraine auf Anweisung von Bundeskanzler Olaf Scholz (64) 30 Gepard-Panzer. Zweck der Geparde war es, die Infrastruktur zu schützen. Bei der Gegenoffensive in Charkiw konnten die Abwehrsysteme genutzt werden, um die russische Luftwaffe in Schach zu halten. Um weiterhin eine Chance gegen Russland zu haben, muss mehr geliefert werden. Dmytro Kuleba (41) machte beim Treffen mit der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock (41) eine klare Ansage: «Je mehr Waffen wir erhalten, desto schneller gewinnen wir.»

Westliche Panzer sind russischen gegenüber im Vorteil

Beim Teilrückzug der Russen sind einige Panzer und Waffen in die Hände der Ukrainer gefallen, doch das allein reicht nicht. Denn: Die Panzer sind sowjetischer Bauart und weniger robust. Im Kampf gegen die Russen könnten die westlichen Panzer einen entscheidenden Vorteil bieten. Genauer: die Marder und Leoparden aus Deutschland. Bisher wurden noch keine Kampfpanzer aus dem Westen geliefert.

Die Ukraine will mehr Panzer von Deutschland. Besonders attraktiv sind die Marder-Schutzpanzer.
Foto: Getty Images
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Der Kampfpanzer Leopard hat auf dem Schlachtfeld einen sehr hohen Kampfwert. Er lässt sich besonders gut führen, hat eine hohe Feuerkraft und bietet einen guten Schutz gegen andere Panzer. Mit 1500 PS erreicht die 63 Tonnen schwere Maschine eine Geschwindigkeit von 63 km/h. Der Schützenpanzer Marder hingegen ist besonders flexibel im Kampf. Neben einer 20-Millimeter-Bordmaschinenkanone und einem MG3-Maschinengewehr besitzt er eine Nebelmittelwurfanlage, die im Ernstfall die Umgebung in dichten Nebel hüllt. Problemlos überwindet er mit seiner Leistung von 600 PS 2,50 lange Gräben, meterhohe Hindernisse und Gewässer mit einer Tiefe von 1,50 Meter.

Entscheidende Kampfkraft für die Rückeroberung

Von beiden Panzerarten gibt es in Deutschland laut «Welt» genug. Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall und FFG Flensburger Fahrzeugbau besitzen eingelagerte Marder- und Leopard-Panzer. Auch die deutsche Bundeswehr könnte Panzer zu Verfügung stellen. Laut «Tagesschau» reicht eine Unterschrift von Scholz, und es wären sofort mindestens 16 Marder-Panzer parat und könnten geliefert werden.

Doch Deutschland liefert die gewünschten Panzer nicht. Statt der schweren Panzer werden weitere Mehrfachraketenwerfer Mars, 200 Raketen dafür sowie 50 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Dingo bereitgestellt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) kritisiert das. «Wenn sie sagen, sie brauchen Kampfpanzer, dann sollten wir das ernst nehmen und sollten ihnen das liefern», sagt sie zu Bild TV. «Die Ukrainer beweisen ja, dass sie sich, wenn sie die richtigen militärischen Mittel haben, verteidigen können.» (jwg)

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