Deutsche Regierung warnt
Mehr Tripper und Syphilis wegen Tinder & Co.

Jetzt lässt die deutsche Regierung den Dating-Spass über Apps wie Tinder und Grindr schwinden. Laut einem neuen Bericht soll es wegen den sozialen Plattformen immer mehr Sex-Krankheiten geben.
Publiziert: 22.04.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:59 Uhr

Die deutsche Regierung schlägt Alarm: Wegen Sex-Apps wie Tinder und Grindr sollen sich immer mehr Menschen mit sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken. In einem Bericht über die Strategie zur Eindämmung sexuell übertragbarer Infektionen werden diese Dating-Apps als «neue Herausforderung» beschrieben.

Die Möglichkeiten dieser sozialen Netzwerke und der Internet-Datingportale «verändern und erleichtern die Kontaktaufnahme», heisst es weiter. Die Apps sollen durch ihre Verbreitung in der Bevölkerung daher einen negativen Einfluss auf das Sexualverhalten haben.

Fokus liegt auch auf Drogenkonsumenten

Ein besonderes Augenmerk legt die Regierung dabei auf «Männer, die mit Männern Sex haben» sowie auf «neue Gruppen» von Drogenkonsumenten. Gerade die Partydrogen Crystal und Speed würden «sowohl das Sexual- als auch das Schutzverhalten» beeinflussen. Ziel sei es auch, gerade junge Männer besser auf ihre Selbstverantwortung hinzuweisen.

Immer mehr Menschen würden sich wegen Dating-Apps wie Tinder mit sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken. Die Syphilis-Infektionen haben sich gar verdoppelt.
Foto: ZVG / Screenshot

Das Bundesministerium schreibt: «Die Bedeutung von Datingportalen zur Kontaktanbahnung sowie der Konsum von Party- und Sexdrogen in einer Teilgruppe von Männern, die Sex mit Männern haben, sind in der Prävention besonders zu berücksichtigen.» Um das zu erreichen, sollen unkomplizierte Präventionsangebote sichergestellt und ausgebaut werden.

Syphilis-Infektionen haben sich verdoppelt

Neben den gefahren der Dating-Plattformen präsentiert das Strategiepapier auch neue Zahlen zu Sex-Krankheiten. Die Zahl der Syphilis-Infektionen hat sich so laut dem Bericht von 2009 bis 2014 mehr als verdoppelt. Zudem soll es 3200 neue HIV-Neuinfektionen gegeben haben.

«Fast drei Viertel der Menschen mit HIV gehören der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, an», schreiben die Verfasser. Auch die Infektionen mit Hepatitis haben 2014 zugenommen: Es gab 2300 Neuinfektionen mit Hepatitis B und 5800 mit Hepatitis C.

Neben HIV und Hepatitis warnt Deutschland weiterhin auch vor Gonorrhö (Tripper), Chlamydien und dem Humanen Papillomvirus (HPV), welches bei Frauen oft für den Gebärmutterhalskrebs verantwortlich ist. Doch – Männer aufgepasst: Das Virus kann auch zu Analkrebs oder einem Peniskarzinom führen, wie «Bild» schreibt. (lz)

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