Kim präsentiert als Transport-LKWs getarnte Raketenwerfer
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Bei Militärparade vorgeführt:Kim Jong Un präsentiert als Transport-LKWs getarnte Raketenwerfer

Der Waffendealer kommt
Kreml bestätigt Treffen mit Kim Jong Un

Schon länger wird über eine Reise von Kim Jong Un nach Russland spekuliert. Nun ist klar: der nordkoreanische Machthaber wird Putin besuchen.
Publiziert: 11.09.2023 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2023 um 21:36 Uhr

Moskau hat ein geplantes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin (70) und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (39) in Wladiwostok bestätigt. Medien hatten bereits zuvor berichtet, dass Kim in Pjöngjang seinen Panzerzug Richtung Grenze bestiegen habe.

«Auf Einladung von Russlands Präsident Wladimir Putin wird der Staatsratsvorsitzende der Demokratischen Volksrepublik Korea Kim Jong Un in den nächsten Tagen Russland einen offiziellen Besuch abstatten», teilte der Kreml am Montag auf seiner Homepage mit.

Es kommt bald zum Treffen zwischen Wladimir Putin und Kim Jong Un
Foto: keystone-sda.ch
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Obwohl es offiziell noch keine Details gibt, wird darüber spekuliert, dass Putin und Kim sich beim Wirtschaftsforum in Russlands Fernostmetropole Wladiwostok treffen werden. Das Forum hat am Sonntag begonnen und dauert noch bis Mittwoch. Der Mittwoch wird auch als mögliches Datum für die Zusammenkunft der beiden Staatsführer genannt.

Will Putin Nordkorea-Waffen?

Putins Sprecher Dmitri Peskow (55) hatte bis zuletzt ein Treffen in Wladiwostok bestritten. Solche Kontakte seien auf dem Forum nicht geplant, sagte er am Montag. Den Besuch Kims in Russland kommentierte er dabei nicht.

Über ein Treffen der beiden wurde bereits seit längerer Zeit berichtet. Die US-Regierung hatte in den vergangenen Monaten mehrfach gewarnt, dass Russland Waffensysteme in Nordkorea für die Fortführung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine kaufen könnte.

Tatsächlich ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine für Moskau wesentlich langwieriger, kostspieliger und verlustreicher als im Kreml ursprünglich geplant. Obwohl die Rüstungsindustrie im Hochbetrieb arbeitet, kann die eigene Produktion die Verluste an Waffen und Munition nicht kompensieren. Deswegen soll Russland bereits im Iran Drohnen des Typs Shahed gekauft haben.

Nordkorea wiederum gilt seit geraumer Zeit als möglicher Lieferant gerade für Artilleriemunition und Raketen, denn Pjöngjang hat sich auf die Modernisierung sowjetischer Waffensysteme spezialisiert. Auf der Gegenseite könnte Russland seinem Nachbarn Hilfe bei seinem Atomprogramm leisten und auch in wirtschaftlichen Fragen. Ein weiteres Feld wäre humanitärer Hilfe.

Schoigu als Vorbote

Als Vorbote der Kim-Visite galt der Besuch des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu (68) im August in Pjöngjang anlässlich der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Endes im Koreakrieg. Die nordkoreanische Führung feiert den 1953 geschlossenen Waffenstillstand als eigenen Sieg. Bei Schoigus Besuch waren bereits Absprachen zu einer stärkeren militärischen Zusammenarbeit getroffen worden.

Kim war erst einmal in Russland, vor vier Jahren. Im April 2019 besuchte er, ebenfalls mit seinem Panzerzug, Wladiwostok. Bei den Gesprächen mit Putin ging es damals um das nordkoreanische Atomprogramm und die Verstärkung der wirtschaftlichen Kooperation. Konkrete Ergebnisse gab es dabei allerdings nicht. (SDA/bab)

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