Polizist Sicknick mit Feuerlöscher zu Tode geprügelt!
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Eine der Kapitol-Toten:Hier wird Ashli Babbitt (†35) abtransportiert

Das sind die Todesopfer des Kapitol-Sturms
Totgeprügelter Polizist (†42) war selber Trump-Fan!

Beim Angriff von Trump-Fanatikern auf das Kapitol in Washington sind fünf Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen ist auch ein Polizist, der am Donnerstag seinen schweren Verletzungen erlag.
Publiziert: 08.01.2021 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2021 um 09:59 Uhr

Brian D. Sicknick (†42) war offenbar selber ein Anhänger von Noch-Präsident Donald Trump (74). Jetzt kam der Polizist im Einsatz ums Leben, als er das Kapitol in Washington vor randalierenden Gleichgesinnten schützen wollte.

Beim Sturm auf den Kongress vom Mittwoch attackierte ein Demonstrant den Polizisten mit einem Feuerlöscher. Sicknick wurde am Kopf getroffen und schwer verletzt. Er schleppte sich zurück ins Abteilungsbüro der Polizei im Kapitol und brach dort zusammen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Mordkommission ermittelt

Sicknick wurde ins Spital gebracht, wo er am Donnerstag verstarb. Die Kapitols-Polizei drücke Sicknicks Familie und Freunde ihr tiefstes Mitgefühl aus und «trauert um einen Freund und Kollegen», heisst es weiter. «Der Tod von Officer Sicknick wird von der Mordkommission des Metropolitan Police Departments, der Kapitols-Polizei und unseren Bundespartnern untersucht werden.»

Im Einsatz getötet: Brian D. Sicknick (†42) stellte sich vor die randalierenden Demonstranten im Kapitol und bezahlte dies mit dem Leben.
Foto: Facebook
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Der getötete Polizist war ein Veteran. In Leserbriefen an eine Lokalzeitung kritisierte er den Irak-Krieg der Regierung von George W. Bush (74) scharf. Im Internet trat Sicknick betont patriotisch auf: Sein Facebook-Account hat ein Profilbild mit einer US-Flagge. Ein auf seinen Namen lautender Twitter-Account zeigt als Hintergrundbild Trumps Privat-Jet. Im Profilbild ist eine US-Flagge mit einem Adler zu sehen.

Demonstrantin niedergetrampelt

Mehr als 50 Beamte wurden nach Angaben der Behörden bei den Protesten verletzt, als wild gewordene Trump-Anhänger versuchten, den Kongress an der Bestätigung des Wahlsieges von Demokrat Joe Biden (78) zu hindern.

Auch unter den Angreifern gab es Todesopfer. Eines von ihnen ist Roseanne Boyland (†34) aus Georgia. Sie wurde laut Angaben ihrer Familie im Innern des Kapitols von anderen Demonstranten niedergetrampelt. Wie Augenzeugen berichten, hätten Polizisten noch Wiederbelebungsversuche unternommen. Die 34-Jährige starb jedoch bald darauf im Spital.

Familie macht Trump verantwortlich

Boylands Schwager, Justin Cave, erklärt, die Kundgebung habe ihr das Leben gekostet. Er gibt Trump die Schuld an ihrem Tod. «Roseanne, wie viele andere, war sehr leidenschaftlich in dem, was sie glaubte. Das war ihr Recht.» Er persönlich sei der Meinung, der Präsident habe eine Unruhe angestachelt, die einigen seiner grössten Fans das Leben gekostet habe, sagt Cave gegenüber «Daily Mail».

Auch Benjamin Phillips (†50) aus Pennsylvania war ein überzeugter Trump-Anhänger. Er erlitt beim Sturm des Kapitols einen Herzinfarkt. Philips war Gründer der Website Trumparoo, wo Trump-Anhänger miteinander in Kontakt treten können. Er organisierte zudem den Transport für Dutzende von Menschen aus Pennsylvania, die am Mittwoch in Washington an der Kundgebung teilnehmen wollten. Zu welchem Zeitpunkt des Tages er einen Herzinfarkt erlitt, ist unklar.

Mit Maschinengewehren posiert, an Herzinfarkt gestorben

Auch Kevin Greeson (†55) aus Alabama starb während den Unruhen in Washington. «Mein Vater hatte gestern einen Herzinfarkt und ist leider verstorben. Wir haben ihn alle so sehr geliebt», schreibt sein Sohn im Internet. «Er war so ein grossartiger Mann, wir alle vermissen dich so sehr. Bitte behaltet unsere Familie in euren Gedanken und Gebeten.»

Social-Media-Fotos zeigen den verstorbenen Greeson mit zwei Maschinengewehren und zwei Pistolen neben einem Weihnachtsbaum. Greeson postete regelmässig auf der Website Parler, wo er auch zu Gewalt gegen Demokraten aufrief. Einer seiner letzten Kommentare: «Lasst uns dieses verdammte Land zurücknehmen! Ladet eure Waffen und nehmt sie mit auf die Strasse!»

Bereits am Mittwoch wurde der Tod von Veteranin Ashli Babbitt (†35) bekannt. Babbitt hatte einst bei der Air Force gedient. Sie war ebenfalls eine glühende Anhängerin von Trump. Die Veteranin wurde im Kapitol von einem Polizisten mit einem Schuss an der Brust getroffen und erlag wenig später ihren Verletzungen. (noo)

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