Dank Ketchup, Knoblauchpulver und Maggi-Würfeln
Schiffbrüchiger überlebt 24 Tage allein auf dem Meer

24 Tage musste ein Mann auf dem Meer ausharren. Er überlebte nur mit Hilfe einer Flasche Ketchup, Knoblauchpulver und einem Spiegel.
Publiziert: 20.01.2023 um 19:14 Uhr

Wie überlebt man 24 Tage allein auf dem Meer? Elvis Francois (47) aus dem Inselstaat Dominica weiss es. Er verbrachte fast einen Monat allein, bis er vor der Küste Kolumbiens gerettet wurde.

Der 47-Jährige war im Dezember mit der Reparatur eines Segelboots vor einem karibischen Hafen beschäftigt, als sich sein Leben auf einen Schlag veränderte. Plötzlich änderte sich das Wetter, und sein Boot wurde auf das Meer hinausgetrieben.

«Ohne jegliche Navigationskenntnisse war er verloren und orientierungslos. Alle Bemühungen, das Schiff zu manövrieren, waren vergeblich», teilte die kolumbianische Marine mit. Ohne Mobilfunknetz liefen auch seine Anrufversuche ins Leere.

Ärztliche Untersuchung nach fast einem Monat auf dem Meer. Elvis Francois hat das Überlebensdrama überstanden.
Foto: COLOMBIAN NAVY
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Der Schiffbrüchige erzählt nun in einem von der kolumbianischen Marine veröffentlichen Video: «Ich habe meine Freunde angerufen, sie haben versucht, mich zu erreichen, aber ich habe das Signal verloren. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten.» Ausharren auf dem offenen Meer, für viele wohl das Todesurteil – nicht für Francois.

Spiegel-Idee rettet ihm das Leben

Der Mann aus Dominica wusste sich zu helfen. Während seiner 24-tägigen Reise durch die Karibik trank er Regenwasser, das er mit einem Tuch aufgesaugt hatte. Zudem verzehrte er Ketchup, Knoblauchpulver und Maggi-Würfel. Immer wieder musste er Wasser aus seinem Boot schöpfen, um das Untergehen zu vermeiden. Ein Feuer-Versuch als Notsignal misslang.

Schliesslich kam er auf die Idee, das Wort «Help» (Hilfe) auf sein Boot zu schreiben. «Am 15. Januar sah ich dann ein Flugzeug und fing an, mithilfe der Sonne und einem Spiegel Signale zu schicken», berichtete er weiter. Als das Flugzeug ein zweites Mal an ihm vorüberflog, habe er gewusst, dass die Insassen ihn entdeckt hätten.

Die kolumbianische Marine konnte Francois schliesslich mit Unterstützung eines Handelsschiffs retten. Rund 220 Kilometer südwestlich der kolumbianischen Hafenstadt Puerto Bolívar endete seine Odyssee. Francois zeigte sich erleichtert: «Irgendwann verlor ich die Hoffnung und dachte an meine Familie, aber ich danke der Küstenwache. Wenn sie nicht gewesen wären, würde ich diese Geschichte nicht erzählen.» Die kolumbianische Einwanderungsbehörde will sich nun um seine rasche Rückkehr in seine Heimat Dominica kümmern. (abt/AFP)

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