Dänische Chef-Epidemiologin Tyra Grove Krause
«In zwei Monaten haben wir unser normales Leben wieder»

Dänemark ist besonders stark von Omikron betroffen. Wie die Chef-Empidemiologin des Landes sagt, ist das Schlimmste jedoch bald überstanden.
Publiziert: 04.01.2022 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2022 um 12:04 Uhr

Die Leiterin des staatlichen dänischen Serum-Instituts, Tyra Grove Krause, glaubt, die Omikron-Variante des Coronavirus führe das Ende der Pandemie herbei. «In zwei Monaten werden wir unser normales Leben wiederhaben», sagt die Epidemiologin in einem Gespräch mit dem dänischen Sender TV 2.

Eine Studie des Serum-Instituts hat ergeben, dass das Risiko einer Spitaleinweisung bei der Omikron-Variante nur halb so hoch ist wie bei der Delta-Variante. Dies gebe den dänischen Behörden Anlass zur Hoffnung, dass die Covid-19-Pandemie in Dänemark in zwei Monaten vorbei sein könnte.

Zwar wird Omikron laut der Studie in den kommenden Monaten noch für eine massive Ausbreitung der Infektionen sorgen. Doch: «Wenn es vorbei ist, sind wir in einer besseren Lage als vorher», heisst es in dem Papier.

Die nächsten zwei Monate dürften noch schwierig werden, sagt die Leiterin des staatlichen dänischen Serum-Instituts, Tyra Grove Krause.
Foto: imago images/Dean Pictures
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Omikron werde «Ende Januar seinen Höhepunkt erreichen»

Während die Infektionszahlen in den von Omikron betroffenen Ländern sprunghaft ansteigen, hat sich laut Krause gezeigt, dass die Krankheitsverläufe milder sind als bei der Delta-Variante und daher mehr Menschen infiziert werden, ohne ernsthafte Symptome zu zeigen.

Als Folge davon werde in der dänischen Bevölkerung bald eine gute Immunität bestehen. Gleichzeitig betont Krause, dass noch viel zu tun sei, um die Pandemie in den kommenden Monaten zu besiegen. Denn vorerst werde die Ausbreitung von Omikron das dänische Gesundheitssystem weiter belasten. «Wir müssen uns im Januar anstrengen, denn es wird schwer sein, da durchzukommen.»

Omikron werde «Ende Januar seinen Höhepunkt erreichen, und im Februar werden wir einen sinkenden Infektionsdruck und eine nachlassende Belastung des Gesundheitssystems sehen», ist die Epidemiologin überzeugt. Krause ruft in Erinnerung, dass die Dänen weiterhin die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Ausbreitung befolgen sollten: Gute Hygiene, Social Distancing, wo immer möglich und Quarantäne zu Hause, wenn Symptome auftreten.

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Ganz verschwinden wird Corona wohl nicht

Ganz verschwinden wird das Coronavirus laut Krause allerdings auch nach zwei Monaten nicht: «Langfristig gesehen sind wir in einer Situation, in der das Coronavirus zwar da ist, aber wir haben es eingedämmt, und nur die besonders gefährdeten Personen müssen bis zur nächsten Wintersaison geimpft werden».

Dänemark verzeichnete in den letzten Wochen einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen und meldete am Sonntag die höchste Infektionszahl im Wochenschnitt von täglich 20'886. Das sind 3'593 pro Million Einwohner. Die höchste Zahl der täglichen Neuinfektionen wurde mit 41'035 am 27. Dezember 2021 vermeldet.

Die dänische Bevölkerung ist mit 5,8 Millionen Einwohnern bevölkerungsmässig etwas kleiner als die Schweiz (8,6 Millionen). In der Schweiz liegt der Sieben-Tage-Schnitt laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei 14'692 (Stand vom 28.12.2021).

Dass Omikron wohl weniger gefährlich ist als vorherige Varianten, machte sich auch bereits an der Börse bemerkbar: Die Aktien von Biontech und Moderna haben am Montag kräftige Dämpfer hinnehmen müssen. Biontech ging mit einem Minus von gut zehn Prozent auf 231,85 Dollar aus dem Handel, Moderna verlor 7,5 Prozent und stand am Ende bei 235,05 Dollar. (noo)

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